Helmut Kurt Porzsinszky – Reinkarnation

ANZEIGE: Home » Inhalt » Gedichte und Geschichten » Helmut Kurt Porzsinszky – Reinkarnation
Helmut Kurt Porzinsky

Reinkarnation

Ich befasse mich oft mit Religion, mit Sterben und Reinkarnation.
Und ich werde mir nicht darüber klar, wo der Mensch vor seiner Entstehung war?
Die Erde war immer – seit ewigen Zeiten, darüber kann man sicher streiten.
Wo war er, eh er geschaffen oder stammt er ab vom Affen?
Oft glaubt man den Verdacht bestätigt, denn viele sind im Kopf „beschädigt“.
Ich zweifle langsam schon daran, ob sowas Gott erschaffen kann.
Die Frage, gibt es einen Gott?, treibt mich zum seelischen Bankrott.
Was ist der Tod, was ist das Leben? Kann darauf jemand Antwort geben?
Ist Leben Strafe, Sterben Lohn?, wie in so mancher Religion.
Von dieser ließ ich mich bekehren, dass alle Wesen wiederkehren.
Nach ihrem Tod, man nennt das Sterben, durch Erfahrung nur kann man’s erwerben.
Wenn jemand stirbt, dann ist sein Lohn Wiedergeburt, Reinkarnation.
War es ein Mensch mit guten Taten, wird Glück und Freude ihn erwarten.
Die Natur wird ihm dann alles geben, damit er glücklich ist im Leben.
War er nie Mensch – nur Bürokrat, dann hat das Totenreich parat, für dieses miese Ungeheuer, nichts anderes als das Fegefeuer.
Doch irgendwann, hab ich gelesen, kommt er zurück als Lebewesen.
Man wird ihm einen Körper geben, den er verdient aus früh’rem Leben.
War er ein Mensch, dann wird er nur irgendeine liebliche Kreatur.
Ein Reh im Wald, ein Schmetterling, ein bunter Vogel, der fröhlich singt.
Doch war er bös‘, dann wird er sicher eine Schlange, ’ne Kröte oder sonst ein Kriecher.
Denn Übung hat er ja darin sich zu bewegen auf den Knien.
Zeitlebens war er ja ein Schleimer eine Seele wie ein Abfalleimer.
War er jedoch ein ganz Verdammter, dann wird er ein Justizbeamter.
Ich möchte ausdrücklich betonen, ein Wesen ohne Emotionen.
Sein Hirn ist klein, die Muskeln groß ein Homunculus – ganz zweifellos.
Ein Sprachrohr ist er von Masse – degenerierte Unterklasse.
Wenn immer nur nach Vorschrift handelt, ferngesteuert durchs Leben wandelt, der ist nicht wert, dass er erhält einen menschlichen Körper für diese Welt.
Er müsste leben im Kanal, dies wäre für ihn ideal.
Durch keinen noch so schönen Orden ist jemals wer zum Mensch geworden.
Egal was in der Vorschrift steht, nur „Mensch sein, dass ist Majestät“.


Autor: Helmut Kurt Porzsinszky

Ich bin 67 Jahre alt und Pensionist, ich bin geschieden, habe eine Tochter in Kärnten und eine schon wesentlich ältere in der damaligen DDR. Ich schreibe gerne Gedichte, Kurzgeschichten und über alles Mögliche.

Die neuesten Beiträge