Der verhexte Fisch
etwas Lustiges ….
Ich sitz‘ da neulich gemütlich bei Tisch, und will verspeisen an gebackenen Fisch.
Auf einmal, ich glaub‘ mich trifft gleich der Schlag, red‘ der Fisch zu mir, am helllichten Tag.
Ich hab ja viel in meinem Leben schon g’sehn, aber noch nicht, dass „backene Fisch“ mit mir red’n.
Nicht genug über diesen bösen Schock, steht der plötzlich im Teller – steif wie ein Stock.
Ich hab mich noch gar nicht vom Staunen erholt, als er plötzlich mit seiner Floss’n ausholt.
Und bevor ich noch richtig schauen kann, hab i’s mitten im G’sicht – da schaust aber man.
Vor Schreck werden meine Augen ganz stier, als der „backene Fisch“ a no trinkt a Schluck Bier?!
Mir geht das einfach in‘ Kopf nicht hinein, der Fisch war im Fett, ganz heiß und allein, der müsste doch eigentlich durchbraten sein?
Der aber, der auf meinem Teller liegt, hat wie mir scheint, davon nichts mitgekriegt.
Na – der red‘ noch mit mir, wie wann nix war.
In diesem Moment hab‘ ich kriegt graue Haar.
Jetzt war mir das Ganze aber wirklich zu blöd, und ich ruf‘ mein Zwergerl – es war schon sehr spät.
Sie setzt sich zu mir, und sagt ganz naiv: „A backener Fisch kann nicht reden, s’is a tot’s Viech.“
Ich sag ihr gleich nochmal, dass er g’red hat mit mir, drauf meint sie, ich hät’t getrunken zu viel Bier.
Und überhaupt …. was hätt er denn gesagt?
Na da war ich baff, denn ich hab ihn nicht gefragt.
Für mich war die Moral von der Geschicht‘, auch Fische am Teller, selbst gebacken – schweigen nicht.
Autor: Helmut Kurt Porzsinszky
Ich bin 67 Jahre alt und Pensionist, ich bin geschieden, habe eine Tochter in Kärnten und eine schon wesentlich ältere in der damaligen DDR. Ich schreibe gerne Gedichte, Kurzgeschichten und über alles Mögliche.