Laaben (pts014/18.11.2014/11:25) – Nach 31.000 vorsorglich gekeulten Puten in Mecklenburg-Vorpommern, wurden in Holland gleich 150.000 (!) Legehennen in einem Massen-Betrieb (von den Medien euphemistisch „Bauernhof“ genannt) umgebracht und jetzt hat angeblich auch England seinen ersten Fall in einer Entenzuchtfabrik in der Grafschaft East Yorkshire. Nach der weltweiten Vogelgrippe-Hysterie der Jahre 2005 bis 2008, wo auch regelmäßig die Übertragung auf den Menschen heraufbeschworen wurde und damit millionenfache Keulungen angeordnet wurden, scheint sich jetzt die nächste politgesteuerte Panikwelle über ein kleines Virus aus Ostasien anzubahnen.
Dazu Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann der Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT: „Die Vogelgrippe hat es praktisch schon immer gegeben, sie gleicht großteils in den Symptomen der menschlichen Grippe und wurde erstmals 1878 in Italien festgestellt. In der heute vorherrschenden Intensivtierhaltung entsteht sie jedoch in verschiedenen Subtypen, vor allem durch die tierquälerischen und großteils katastrophalen hygienischen Bedingungen der Massentierhaltungen, welche eindeutig gefährliche Seuchenbrutstätten darstellen! Die Tiere leben hier zusammengepfercht unter Dauerstress, haben kaum Immunabwehr, sind krank gezüchtet und vielfach schwer verletzt – viele anonym aufgenommene Videos belegen das immer wieder.“
Dr. Plank weiter: „Durch die weltumspannenden, völlig undurchschaubaren Kontakte der Geflügelkonzerne können Infektionen selbst aus Fernost spätestens nach wenigen Wochen in den abgeschotteten Intensivställen Europas auftauchen – wie nun geschehen mit dem angeblich aus Südkorea stammenden H5N8-Subtyp. Als erste Maßnahme müßte daher der globale Handel mit Tierprodukten, wie Eiern, Fleisch, Federn, aber auch Kadavern und Kot verboten werden – eine zuverlässige Überwachung vorausgesetzt. Massentierhaltungsanlagen sind auch gefährlich für die Umgebung, denn die Krankheitserreger gelangen ins Freie durch Tiertransporte, Kotausbringung oder durch offen im Hof – manchmal sogar auf dem benachbarten Feld – gelagerte Kadaver, sodass Wildvögel oder Freilandgeflügel angesteckt werden können.“
Zugvögel sind mitnichten verantwortlich, schuld sind Intensivtierhaltung und Tiertransporte!
Vogelgrippe wird keinesfalls durch Zugvögel übertragen, wie immer wieder von der Agrarindustrie und dieser hörigen Politikern behauptet wird, sondern ist ein hausgemachtes Problem der industriellen Intensivtierhaltung. Das hat bereits 2007 die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) berichtet, nämlich dass das damals im Putenmastbetrieb in der englischen Grafschaft Suffolk aufgetretene H5N1-Virus mit asiatischem Stamm dem entspricht, welches zuvor in Ungarn gefunden wurde.
Auch jetzt wird von Geflügel-Lobbyisten und Medien wieder behauptet, der Geflügelpest-Subtyp H5N8 wäre über Wildvögel nach Europa gekommen. Diese Annahme widerspricht aber jeglicher Logik, wie die deutsche Tierärztin Dr. Karin Ulich vom „Wissenschaftsforum Aviäre Influenza“ (WAI) belegt: „Erstens: Zwischen Süd-Korea, Japan, China und Deutschland (bzw. Niederlande) gibt es weder Wildvogelbewegungen, noch fand man irgendwo in dem Bereich zwischen Nord-Europa und Südostasien infizierte Vögel. Zweitens: Die Ausbrüche fanden in geschlossenen Ställen mit Massentierhaltung statt. Wie kommt da der offenbar einzige infizierte Wildvogel hinein, den kein Mensch je fand? Wie soll ein kranker Vogel diese weite Strecke zurücklegen? Und drittens: Massentierhaltungen sind in der Regel überregional durch Groß-Unternehmen miteinander verbunden. Sie stehen in Kontakt durch Transporte (Futtermittel, Küken, Transportfahrzeuge), Schlachthöfe, Kotentsorgung, oft weltweit durch ihre Handelsverbindungen. Eintagsküken werden kreuz und quer um den Globus transportiert – weit mehr, als Zugvögel unterwegs sein können. Und: Kranke Vögel sterben an Ort und Stelle da, wo sie infiziert wurden.“
Dr. Plank abschließend: „Die immer wieder auftretenden Geflügelpestfälle sollten daher Grund genug sein, in der EU und insbesonders in den Hochburgen der Industrietierhaltung in Holland, Deutschland, aber auch gewissen Gebieten Österreichs keinerlei Neubauten von Intensivställen mehr zu genehmigen! Zum Schutz der Bevölkerung, die ein Recht auf gesunde Freilandhaltung von Geflügel als Heimtiere und zur Selbstversorgung haben sollte. Zusätzlich stellt sich die Frage: Cui bono – wem nützt eigentlich jedesmal wieder diese künstliche Panikmache? Warum wird jetzt wieder behauptet, H5N8 sei für Menschen eine Gefahr, obwohl nicht einmal in Südost-Asien, wo das Virus seit längerem weit verbreitet ist, je ein infizierter Mensch entdeckt wurde? Dabei wäre doch – so sagt es uns der Hausverstand – eine vegetarisch-vegane Ernährung der sicherste Schutz vor einer Ansteckung.“
Aussender: ANIMAL SPIRIT – Zentrum für Tiere in Not
Ansprechpartner: Dr. Franz-Joseph Plank
E-Mail: office@animal-spirit.at
Tel.: +43 2774 29330 +43 676 7082434
Website: www.animal-spirit.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20141118014