Nun ist sie fast schon wieder da: die wunderbare Vorweihnachtszeit. Die Zeit, um über Weihnachtsmärkte zu bummeln, mit den Kindern erste Geschenke zu basteln oder einen romantischen Abend beim Weihnachtskonzert zu verbringen. Auch an der Nordsee Schleswig-Holstein laden Weihnachtsmärkte zum Bummeln ein und die Zimmer werden festlich geschmückt. Auf den Inseln und Halligen wird dabei ein ganz besonderer Weihnachtsbaum geschmückt, der Julbaum.
Ein besonderer Weihnachtsbrauch: Julbaum schmücken
Der Julbaum, im Sylter Friesisch auch Jöölboom und im Föhrer Friesisch Kenkenbuum genannt, ist eine hölzerne Variante des klassischen Tannenbaums. Entstanden ist das einfache Holzgestell, das mit immergrünen Zweigen aus Efeu oder Buchsbaum, vier Kerzen und Figuren – sogenannte Kenkentjüch – geschmückt wird, aus der Not heraus, da es auf den Inseln und Halligen kaum Tannen gab. Wie die Weihnachtsbäume auf dem Festland symbolisiert auch der begrünte Julbaum die Hoffnung, dass auf den Winter der lebenspendende Frühling folgt. Die Kenkentjüch, die oft aus Teig gefertigt sind, stellen traditionell Adam und Eva, ein Schwein, eine Kuh, ein Pferd und einen Hahn dar. An der Küste dürfen natürlich auch Fisch und Segelschiff nicht fehlen. Je nach Größe des Julbaums werden auch kleine Geschenke in seine Arme gehängt. Mittlerweile ist der Julbaum auch auf dem Festland sehr beliebt und die Tradition wird gerne von den Nordfriesen gepflegt.
Weihnachtsmärkte:
Atmosphärisch schön ist der 4. Amrumer Weihnachtsmarkt auf der Terrasse des Hotels „Seeblick“ in Norddorf. Hier trifft sich die Insel. Am 3. Adventswochenende ist auf, dann ab 19. Dezember durchgehend bis 4. Januar. Ein urgemütliches Hüttendorf mit Zelt und Feuerstelle, Tagessuppe, Glühwein, Quarkbällchen, Stockbrot und echten Inselhandarbeiten – organisiert von Insulanern. Die Buden haben die Schüler der Öömrang Skuul gebaut, das Standgeld geht als Spende an den Schulverein – so lässt sich frohen Herzens feiern! www.amrum.de
Friedrichstädter Grachtenweihnacht – Weihnachtsstimmung zwischen Wichtelwerkstatt und Kronenlichtern
Traditionell am 1. Adventswochenende (in diesem Jahr vom 29. – 30.11.) findet die Friedrichstädter Grachtenweihnacht statt. Ein besonderes Adventserlebnis – fernab von Budenzauber und Weihnachtstrubel! Erstmals werden in diesem Jahr zusätzlich zum festlichen Adventsmarkt in den Holländischen Stuben weitere zauberhafte Aktionen angeboten. Nur so viel sei verraten: Friedrichstädter Kunsthandwerker und Galerien wirken mit, links und rechts der Grachten an verschiedenen Orten – z. B. in der beliebten Prinzenstraße. Die Besucher können weihnachtlich naschen, Anregungen holen für die Adventszeit und für außergewöhnliche Weihnachtsgeschenke. Für alle Sinne und für Jeden ist etwas dabei. Und jeder, der schon vor Ort selbst gestalten möchte, darf neugierig sein auf die „Weihnachtswichtelwerkstatt“ und selbstgetöpferte „Kronenlichter“. www.friedrichstadt.de
Husum: Weihnachtsstadt an der Nordsee
Der Husumer Weihnachtsmarkt (Mo, 24.11. bis So, 28.12., außer 25.12.2014) bietet den idealen Anlass für einen Besuch in der Nordsee-Hafenstadt Husum. Pünktlich zur Adventszeit wird die historische Innenstadt in festlichem Glanz erstrahlen und der Duft von Glühwein, Lebkuchen und gebrannten Mandeln rund um den Tine-Brunnen auf dem Marktplatz und durch die engen Gassen der Stadt ziehen.
Besonderes Advents-Angebot „Weihnachten zu Gast bei Theodor Storm„: Literarisch-kulinarische Adventssamstage
„Von drauß` vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!“ Wer kennt sie nicht, die Verse aus dem Gedicht „Knecht Ruprecht“ von Husums bekanntem Dichter Theodor Storm. Für Literaturfreunde wird es nach dem Erfolg in den letzten Jahren mit dem Adventsprogramm „Weihnachten zu Gast bei Theodor Storm“ (Termine: Sa., 06. und 13.12.2014; 64,90 € pro Person) wieder einen besonderes Angebot geben. Bei Kaffee und Gebäck, ganz so, wie Theodor Storm es geliebt hat, wird aus weihnachtlichen Geschichten des berühmten Dichters gelesen und erzählt. Die anschließende Führung durch das Storm-Haus und der literarische Stadtrundgang vermitteln einen einmaligen Einblick in das Leben Theodor Storms. Zum stimmungsvollen Ausklang des literarischen und kulinarischen Erlebnisses werden Speisen und Getränke ganz nach Art des Feinschmeckers Theodor Storms serviert. www.husum-tourismus.de
Heiß und hochprozentig: Glögg und Eiergrog
Wenn eine winterliche steife Brise von der Nordsee über die Inseln und das weite, flache Land weht, dann wärmen sich Insulaner und Küstenbewohner in gemütlichen Krügen und Landgasthöfen an Glögg und Eiergrog. Der skandinavische Glögg aus Rotwein und Korn oder Wodka mit Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken, Rosinen und Mandeln wird traditionell in der Adventszeit genossen. Auch an der Nordsee Schleswig-Holsteins erfreut sich der Glögg größter Beliebtheit und wird auf den stimmungsvollen Weihnachtsmärkten angeboten.
Eiergrog hingegen trinkt man das ganze Jahr, bei kühlen Temperaturen und weihnachtlicher Atmosphäre jedoch umso lieber. Er ist süß und süffig und hat es in sich: Für einen Schleswig-Holsteiner Eiergrog kommt ein Eigelb in einen Becher, das mit einem Esslöffel Zucker schaumig geschlagen wird. Aufgefüllt wird die fast steife Masse mit Rum und kochendem Wasser.
Süßes oder Saures beim Rummelpott-Laufen an Silvester
„Lischen mok de Dör op, De Rummelpott will rin, hau de Katt den Schwanz aff, hau em nich to lang aff, lot’n lütten Stummel stohn denn wie wüllt noch wieder gohn.“
Dieses Lied erschallt alljährlich am Silvesterabend an der Nordseeküste und auf den Inseln aus vielen Kindermündern. Die Kleinen sind bunt und schrill gekleidet und haben einen Topf, eine Tasche oder Körbe in der Hand. In Gruppen gehen sie von Haus zu Haus und locken mit lustigen Liedern die Bewohner heraus. Süßigkeiten, Obst und manchmal auch Geld wird ersungen. Wer nichts gibt, muss mit einem Spottlied rechnen. Rummelpott heißt das Spektakel und hat eine lange Tradition im Norden Schleswig-Holsteins und im Süden Dänemarks. Der Begriff stammt aus dem Niederdeutschen (rummeln = poltern) und bezeichnete einst einen Topf, der mit einer Schweinsblase überzogen war und mit dem man mittels eines Schilfrohr Krach machte. In den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr sollten damit die Wintergeister vertrieben werden, denn im Volksglauben stand in diesen Nächten die Welt der Geister offen. Heute denken die Kinder wohl eher an die Beute, die Tradition des Rummelpottlaufens geht jedoch wahrscheinlich auf das 17. Jahrhundert zurück und auch Erwachsene laufen heute noch Rummelpott, diese erhalten statt Süßem jedoch in der Regel ein Gläschen Schnaps.
Auf Amrum kommen hingegen die Hulken! Große und kleine Gestalten verkleidet und maskiert suchen die Häuser und Gaststätten der Insel heim und bitten um Erkennung, Süßes oder Saures. Der alte friesische Brauch, der so richtig deftig fast nur noch auf Amrum zelebriert wird, macht heute allen Spaß, hat aber einen ernsthaften Ursprung: die Hulken sollten die Hausbesitzer daran erinnern, alles Bewegliche für Winter- und Sturmzeit ins Haus zu räumen und nahmen, was nicht fest war mit und versteckten es in den Weiten der Amrumer Marsch. Heute nutzen die sehr kreativen Hulken das Maskenspiel auch zum Ausdruck friedlichen Protests gegen ausgewählte Brennpunkte der Inselpolitik. Aber alle wünschen dennoch „a seegent nei juar“ – ein gesegnetes, neues Jahr! www.amrum.de
Wer die „Hulken“ oder „Kenkner“, wie die Rummelpott-Läufer auf Föhr heißen, einmal selbst erleben möchte, kann eines der zahlreichen attraktiven Silvester-Arrangements auf dem Festland oder den Inseln buchen.
Neujahrsbaden
Mit Sicherheit jeden Silvester-Kater vertreibt das Neujahrsbaden. Das eiskalte Vergnügen hat bislang noch jeden müden Lebensgeist nach einer durchfeierten Nacht wach gerüttelt. Wahre Schwimmkünste stehen bei diesem traditionellen Event eher im Hintergrund, denn viel entscheidender bei solch widrigen Wetterbedingungen sind jede Menge Mut und eine große Portion Überwindungskraft. Zahlreiche Zaungäste überzeugen sich von den „Heilkräften“ der kalten Nordsee – nicht ohne sich mit heißem Punsch aufzuwärmen. Das Neujahrsbaden findet u.a. in Wenningstedt/Sylt, in Wyk auf Föhr und in Büsum statt.
Die nordsee* Schleswig-Holstein hat 2014 Einiges zu bieten, um Sie in die richtige Vorweihnachtsstimmung zu versetzen – und auch diejenigen, die noch nicht wissen, wo Sie den Jahreswechsel und den ersten Tag im Jahr 2015 verbringen wollen, werden hier ganz sicher fündig.
Alle Informationen und Angebote sowie eine Übersicht der Weihnachtsmärkte und Silvesterveranstaltungen an der Nordsee Schleswig-Holstein erhalten Interessierte telefonisch unter 0 48 41 – 89 75 0 sowie im Internet unter www.nordseetourismus.de.
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