Tatort-Reinigerin Rosalia Zelenka berichtet in einem Buch aus ihrem Alltag

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Buchcover "Der Tod hat viele Gerüche"

Wien (pts035/31.07.2014/12:30) – Rosalia Zelenka kommt, um die Spuren des Allerschlimmsten zu löschen: Ein Mord, ein Selbstmord, aber auch eine verwüstete Messie-Wohnung. Als Tatortreinigerin beseitigt sie mit Akribie und umfassendem Expertenwissen die Spuren von Gewalttaten. Ihre Erlebnisse hat sie in einem erstaunlichen Buch festgehalten: in „Der Tod hat viele Gerüche“ (Edition Innsalz) berichtet sie mit gespenstischer Sachlichkeit, wie man Leichenfundorte hygienisch einwandfrei reinigt.

Denn, was bislang zu wenig bekannt ist: Blutspuren rasch mal mit dem Aufreibtuch beseitigen und den Abfluss hinunterspülen ist gemeingefährlich. Räume mit sich zersetzenden Leichen bergen große Ansteckungsgefahr. Sie geht von Viren aus, die der Leichnam in sich trug, von Schimmelpilzen und von toxischen Leichenzersetzungssubstanzen. Badewasser muss daher per Hand abgeschöpft werden, spezielle Reinigungsmittel sind notwendig, die menschliches Eiweiß auflösen. Zelenka betritt die Schauplätze von Gewalttaten prinzipiell nur mit Ganzkörperanzug und Atemmaske, denn auch die Gerüche des Todes sind schwer erträglich.

Je nachdem, wie weitläufig die Spuren in der betreffenden Wohnung verteilt sind und wie viel Zeit bereits vergangen ist, kann es auch notwendig sein, hochgiftiges Ozongas zur Keimabtötung auszubringen, Böden herauszunehmen und Wände zu schleifen, um die Übertragung von Krankheiten für Angehörige und Nachmieter zu unterbinden. Ganz nebenbei hilft sie mitunter bei der Verbrechensaufklärung, weil sie Beobachtungen macht, die von den Kriminalisten übersehen wurden.

Nie gekannte Einblicke

Da sie als eine der ersten vor Ort ist, leistet sie zugleich Krisenintervention bei den Angehörigen: “ Die Tatortreinigung vermag mehr als die Reinigung und Desinfektion eines Leichenfundortes“, schreibt Zelenka in ihrem Buch. „Wir leisten bei den Hinterbliebenen psychische Hygiene und sind zu einer Zeit bei den Menschen, in der alles zu Ende scheint.“ Die Konfrontation mit dem Tod und den höchst menschlichen Spuren, die dieser am Ort des Sterbens hinterlässt, hat mehr Ruhe und Ausgeglichenheit in ihr Leben gebracht: „Ich kann nun jeden Moment genießen und beurteile Menschen nicht nach Äußerlichkeiten.“

Die Frage ob sie eine Komplizin für ein perfekten Verbrechen sein könnte, möchte sie schmunzelnd lieber nicht beantworten. Als weiteres berufliches Standbein ist die toughe Wienerin übrigens Fassadenreinigerin und schwingt sich, an Seilen gesichert, über die Hochhäuser. „Die Reinigung von außergewöhnlichen Orten ist mein Spezialgebiet.“

Das Metier der hygienisch einwandfreien Tatortreinigung stammt aus den USA. In Österreich ist Rosalia Zelenka als Pionierin eines neuen Berufsstandes bemüht, mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wie auch Univ. Prof. Helmut Kratochvil bestätigt: „Ein Buch dieser Art ist meines Wissens noch nie geschrieben worden. Nicht nur deswegen ist es eines der wichtigsten Bücher der letzten Zeit.“

Über die Edition Innsalz
Der oberösterreichische Verlag stellt Menschen vom Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Hier werden Autorinnen und Autoren präsentiert, die gesellschaftspolitische Brennpunkte aufzeigen, die im Guten und Schlechten in der Gesellschaft wirken. Ein unabhängiger Verlag, der Licht in die Schattenbereiche des Menschseins bringt. GF Wolfgang Maxlmoser: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, Tabus zu brechen und den Blick zu erweitern auf Menschen, die etwas verändern.“ www.edition-innsalz.at

Der Tod hat viele Gerüche. Rosalia Zelenka. Edition Innsalz. 200 Seiten. ISBN: 978-3-902981-02-8, Preis: 17 EUR

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Quelle: www.pressetext.com/news/20140731035
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Fotohinweis: Buchcover „Der Tod hat viele Gerüche“

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