Husten: Dauer- und Reizhusten selbst lindern

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Fachärztliche Behandlung...

Köln (pts009/17.04.2014/10:15) – Ein akuter Husten dauert maximal drei Wochen. Anders verhält es sich bei hartnäckigem Dauer- und Reizhusten oder einer chronischen Bronchitis. Hierbei handelt es sich um dauerhafte Erkrankungen der Atemwege. Sie gehören unbedingt in fachärztliche Behandlung. Doch man kann begleitend auch selber viel tun, um den quälenden Hustenreiz zu lindern.

Werden die Bronchien immer wieder belastet, kann es leicht zu einem trockenen Reizhusten kommen. Wird nichts dagegen unternommen, setzt sich der Husten fest und die Bronchien verschleimen immer mehr mit Hustensekret. Die Folgen: Dauerhusten, chronische Bronchitis und fortschreitende Atembeschwerden. Wer so vorbelastet ist, muss in der Erkältungszeit und auch noch an kalten Tagen im Frühjahr besonders vorsichtig sein. Denn festsitzender Schleim in den Bronchien ist der ideale Nährboden für Erkältungsviren. Das Hustensekret ist dabei so zäh, dass es selbst mit einem starken Hustenstoß nicht abtransportiert werden kann. Es besteht das Risiko einer, oftmals lebensgefährlichen, Lungenentzündung.

Ursachen für eine chronische Bronchitis

Größtes Risiko für eine chronische Bronchitis ist das Rauchen. Bei jedem zweiten Raucher über 40 Jahre diagnostizieren die Ärzte diese Krankheit. Je mehr Zigaretten geraucht werden, desto höher ist das Risiko. Deshalb sind 90 % aller Erkrankten aktive oder ehemalige Raucher. In minderschweren Fällen, also da, wo die Lungen noch nicht völlig „zugeteert“ sind, kann ein sofortiger Rauchstopp in Verbindung mit einer medikamentösen Behandlung helfen, die chronische Bronchitis los zu werden. Dabei verschwindet der Husten meist schon vier Wochen nach der letzten Zigarette.

Eine weitere Gefährdung stellen Schadstoffe dar, die über die Atmung ins Lungensystem gelangen. Dadurch sind bestimmte Berufsgruppen, wie zum Beispiel Bergleute, besonders gefährdet, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken. Werden die Beschwerden durch solche Schadstoffe oder Umweltgifte ausgelöst, ist ein Ortswechsel in einen Luftkurort eine mögliche Therapie.

So lässt sich quälender Hustenreiz lindern

Wenn Dauer- und Reizhusten hartnäckig sind oder eine chronische Bronchitis schon irreparabel ist, kann man mit natürlichen Mitteln den Hustenreiz lindern und erträglicher machen (das gilt auch für jeden akuten Erkältungshusten):

* Richtige Luftfeuchtigkeit: Sorgen Sie für eine optimale Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Wichtig ist vor allem das Schlafzimmer. Ideal ist hier ein Wert zwischen 45 und 60 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit.

* Hustentee: Gibt es in Apotheken fertig zu kaufen. Kann man aber auch selber aus Salbei, Thymian, Pfefferminze und Spitzwegerich herstellen.

* Hustensaft: Überwiegend werden hier Mono-Extrakte aus Efeublättern eingesetzt, um das zähe Sekret zu lockern und den Schleim in den Bronchien zu lösen. Das reicht aber bei einem hartnäckigen Reizhusten oder einer chronischen Bronchitis oft nicht aus. Besser sind Hustensäfte, welche bewährte Heilpflanzen wie Efeu, Thymian und Süßholzwurzel miteinander kombinieren (z.B. in Broncholitan® Hustenlöser, rezeptfrei Apotheke, oder Muc-Sabona® Sirup). Dadurch wird der Hustenreiz effektiv gehemmt und die Bronchien werden beruhigt.

* Hausmittel: Hustenbonbons lutschen. Brust und Rücken mit Gänseschmalz einreiben oder mit einem Quarktuch umwickeln. Brustwickel mit einem mit Zitronensaft getränkten Handtuch. Warme Milch mit Honig, alternativ mit Zwiebelsaft oder geriebenem Meerrettich. Füße warmhalten, denn kalte Füße verschlimmern den Husten. Die Schleimhäute befeuchten, indem man mit einer Salzlösung inhaliert oder gurgelt (1 TL Salz auf einen Liter Wasser).

* Brustkorb abklopfen: Beim Husten mit Schleim sollte der Partner den Betroffenen abklopfen – etwa viermal von unten nach oben, jeweils einmal rechts, einmal links. Diese Erschütterungen des Brustkorbs lockern den Schleim.

* Richtig Atmen: Bei Reizhusten hilft das richtige Atmen. Oft wird er nämlich durch zu schnelles und oberflächliches Atmen ausgelöst. Wer langsamer und tiefer Luft holt, kann seine Schleimhäute dadurch ein wenig entlasten.

* „Zärtlich“ Husten: Richtig zu husten, bedeutet „zärtlich“ zu husten. Das gilt für beide Arten von Husten: den produktiven und unproduktiven. Der unproduktive Husten ist trocken und quälend, beim produktiven löst sich Schleim. Während beim produktiven Husten häufiges – aber nicht zu heftiges – Husten zur Schleimlösung beiträgt, ist das beim trockenen Reizhusten anders. Ihm sollte man nicht freien Lauf lassen, sondern mit „zärtlichem“ Husten begegnen. Das funktioniert so: Man bildet mit der linken Hand eine Faust, in die man sanft hineinhustet. Dabei sollten sich die Wangen aufplustern. Dadurch bildet sich eine kleine Luftbarriere bis in die Bronchien hinunter. Das sorgt dafür, dass sie beim Husten nicht so stark aufeinanderprallen – denn genau hier liegt das Problem des trockenen Reizhustens.

Quellen: dpa, www.mydoc.de
Baenkler H.-W. et al.: Innere Medizin. Thieme Verlag. 2. Auflage 2009
Piper W.: Innere Medizin. Springer Verlag. 1. Auflage 2007
Herold G.: Innere Medizin. Selbstverlag. 2011
Leitlinien der Dt. Ges. f. Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): Diagnostik und Therapie bei Patienten mit akutem und chronischem Husten (Stand: Februar 2010)
Hiddemann, W. et al.: Die Onkologie – Teil 1. Springer Medizin Verlag. 2. Auflage 2010

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