Wien (pts028/05.12.2013/14:55) – Niedrige Zinsen, die Suche nach Erträgen und der immer weiter steigende Bedarf für private Vorsorgelösungen sollten derzeit eigentlich ein prosperierendes Umfeld für die Investmentfondsindustrie schaffen. Deren Volumensentwicklung ist in Summe jedoch nach wie vor verhalten; der durchaus vorhandenen Nachfrage stehen deutliche Rückflüsse gegenüber, etwa bei Aktienfonds oder auslaufenden Garantieprodukten. Bei Raiffeisen Capital Management führte die Abwanderung institutioneller Verwaltungsmandate bis Oktober zu Volumenseinbußen.
„Die Österreicher verschlafen einen Trend“, sagt Dr. Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft mbH (Raiffeisen KAG), die gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften unter der Dachmarke Raiffeisen Capital Management auftritt. Während sich das Geschäft mit Asset Management-Produkten international im Aufwind befindet und gerade bei Aktienfonds deutliche Zuflüsse zu verzeichnen sind, ist die Entwicklung in heimischen Gefilden nach wie vor verhalten.
Nachfrage sei zwar vorhanden, werde zum Teil aber von kontinuierlichen Abflüssen überkompensiert: „Die Kunden sind – nicht zuletzt aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsumfeldes – nach wie vor auf der Suche nach Erträgen, dies spiegelt sich jedoch in Summe noch nicht nachhaltig genug in der Absatzsituation von Investmentfonds generell und schon gar nicht bei Aktienprodukten wider.“
Dies sei umso bedauerlicher, so Bauer, als das vieldiskutierte Pensionskonto schon in Kürze mehr Transparenz in das Thema Pensionslücke bringen werde. „Viele Österreicher werden dann vor der Frage stehen, wie lange und in welcher Beitragshöhe sie ansparen müssen, damit das Auffüllen der Pensionslücke möglichst gut funktioniert. Gerade in der Pensionsfrage geht es um echten langfristigen Mehrwert nach Spesen und Gebühren und somit auch darum, was der Kapitalmarkt – und darauf basierende Produktlösungen wie Investmentfonds – in diesem Zusammenhang leisten kann“, so Bauer. Er sehe die Veranlagung via Investmentfonds als eine der wenigen Möglichkeiten, um positive Performanceeffekte für den langfristigen Aufbau von Kapital nutzen zu können: „Die Bedeutung von Asset Management-Dienstleistungen für die Pensionsvorsorge bzw. entsprechende Lösungen wird weiter steigen“, wirft er daher einen trotz des durchwachsenen Umfelds optimistischen Blick in die Zukunft.
Der heimische Gesamtmarkt für Investmentfonds wuchs bis Ende Oktober um EUR 3,4 Mrd. oder 2,3 % seines Volumens auf EUR 147,8 Mrd. Zum Vergleich: Der bisherige Höchststand konnte 2006 mit EUR 167 Mrd. verbucht werden. Im Gefolge der Finanzkrise 2008 war das in Österreich verwaltete und von der OEKB erfasste Fondsvolumen dann auf EUR 126 Mrd. gesunken.
Das Volumen europäischer Investmentfonds (UCITS und Non-UCITS) stieg laut EFAMA (European Fund and Asset Management Association) bis Ende September um 1,6 % auf EUR 9,5 Bio.. Bei UCITS-Fonds – deren Volumen wuchs ebenfalls um 1,6 % auf EUR 6,3 Bio. – betrugen die Zuflüsse in dieser Zeitspanne in Summe EUR 180 Mrd.. Alleine im Jänner, dem bisher besten dokumentierten Monat 2013, flossen EUR 49 Mrd. zu. Weltweit war im Juni ein Volumen von EUR 25,7 Bio. in Fonds investiert.
Regulatorischer Tsunami tobt weiter
Die Fondsindustrie befindet sich derzeit fest im Griff der regulatorischen Vorgaben, insbesondere die Umsetzung des AIFMG (Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz) bindet Ressourcen. Bauer: „Eigentlich sollte unsere Konzentration unseren Produkten und deren Performance gelten. Stattdessen ist die Fondsindustrie nachwie vor in Geiselhaft von Formalismen, die Anlegern nicht helfen, aber den Verwaltungsaufwand und die Kosten in die Höhe treiben.“ Auch Basel III sei – ungeachtet wichtiger und richtiger Inhalte – für die Banken zu Unzeit gekommen: „Die Vorgaben treiben viele Finanzinstitute in Staatsanleihen mit überschaubarem Ertragspotenzial, führen zu restriktiveren Kreditvergabe und letztlich zur Ertragserodierung, zumal die Zinspolitik der Notenbanken die Ergebnisse nach unten treibt.“
Insgesamt rechnet Gerhard Aigner mit einem positiven Kapitalmarktjahr 2014: „Die Eintrittswahrscheinlichkeit für Szenarien mit nachhaltig negativen Auswirkungen wie etwa eine Blasenbildung, eine Emerging Markets-Krise oder ein Wiederaufflammen der Euro-Krise würde ich mit unter 20 Prozent beziffern.“
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