Wien (pts007/25.02.2013/11:55) – Internet und soziale Medien haben die Form von Kooperation und Zusammenarbeit – auch Collaboration genannt – in Unternehmen revolutioniert. Wie nutzen österreichische Unternehmen diesen Trend? In welchen Bereichen ist Zusammenarbeit sinnvoll? Wo gibt es Bedenken? Mit welchen Einrichtungen wollen Unternehmen gerne kooperieren? Welche Tools werden tatsächlich eingesetzt? Im Vorfeld des E-Day:13 hat die Wirtschaftskammer Österreich 1.000 österreichische Unternehmen zu ihren Erfahrungen rund um Kooperation und Zusammenarbeit befragt.
Collaboration: Kleine Unternehmen haben am meisten Aufholbedarf
Trotz der raschen Verbreitung von Social Media: 84 % der im Auftrag der WKÖ befragten Unternehmen glauben, dass Österreich im Vergleich zu anderen Ländern Aufholbedarf bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen hat. Dies zeigt sich auch darin, dass ein Drittel der Unternehmen (32 %) angibt, in keinem einzigen Bereich mit anderen zu kooperieren, bei den Ein-Personen-Unternehmen (Einzelunternehmern/-innnen ohne Mitarbeiter) zählt sogar die Hälfte zu den Kooperations-Verweigerern. Das zeigt eine repräsentative Erhebung der WKÖ unter 1.083 österreichischen Unternehmen, durchgeführt von MarketAgent im Oktober 2012.
In welchen Bereichen kooperieren österreichische Unternehmen?
Österreichische Unternehmen kooperieren laut WKÖ-Studie in der Aus- und Weiterbildung (28 %), gefolgt vom IT/Telekom-Bereich (24 %) sowie in den Bereichen Personal, Einkauf und Marketing (je 22 %). Weniger kooperationsfreudig erweisen sich Österreichs Unternehmen in den Bereichen Produktion, Logistik oder Forschung und Entwicklung. Auffällig ist, dass größere Unternehmen ab 50 Mitarbeitern deutlich stärker auf Zusammenarbeit setzen als kleine Unternehmen und EPU (Ein-Personen-Unternehmen). Nur beim Marketing sind kleine Unternehmen und EPU ebenso aktiv in der Zusammenarbeit wie größere Unternehmen.
Zusammenarbeit spart Kosten, bringt Know-how und Effizienz
Nach ihren persönlichen Erfahrungen mit Zusammenarbeit und Kooperation befragt, sehen die Unternehmen als wichtigsten Vorteil die „Kostenersparnis“ (64 %). Auch „Know-how-Transfer“ (46 %), die „höhere Qualität der Leistung“ (42 %) und effizientere Abwicklung (41 %) werden geschätzt. Bei kleinen Unternehmen und EPU steht die „höhere Qualität der Leistung“ als wichtigster Vorteil im Vordergrund.
Wo werden die größten Vorteile erwartet?
Die größten Vorteile durch Kooperation erwarten sich Unternehmen im Bereich der Aus- und Weiterbildung (33 %) sowie im Einkauf (32 %). In diesen Bereichen können sich die von der WKÖ Befragten vorstellen, auch in Zukunft zu kooperieren. Am wenigsten geeignet erscheinen ihnen die Produktion (21 %) sowie die Logistik (20 %). Fast ein Fünftel der Befragten (18 %) kann gar keine Vorteile bei der Kooperation mit anderen Unternehmen erkennen.
Was schließt eine Zusammenarbeit aus?
Es gibt auch Aspekte, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen: Je 36 % der Befragten nennen die „Konkurrenzsituation zwischen Unternehmen“ sowie die „Angst vor dem Verlust von Betriebsgeheimnissen“. Für jeweils ein Drittel sprechen auch „unklare Verantwortungsbereiche“ oder „mangelndes Vertrauen“ gegen eine mögliche Kooperation.
Kooperationen auch außerhalb der Wirtschaft
Auch mit Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft zu kooperieren können sich die von der WKÖ Befragten gut vorstellen: Knapp die Hälfte würde hier auf eine Zusammenarbeit im Bildungsbereich bzw. mit Schulen setzen. Auch die Kooperation mit Behörden und Verwaltung oder mit Forschungseinrichtungen ist für mehr als 40 % der Befragten denkbar.
Die beliebtesten Tools zur Zusammenarbeit in Österreichs Unternehmen
Österreichs Unternehmen setzen bei der Zusammenarbeit nach wie vor auf etablierte Instrumente: 87 % verwenden E-Mails, 73 % kommunizieren per Telefon und 69 % setzen auf das persönliche Gespräch. In jeweils rund einem Viertel der befragten Unternehmen werden außerdem Messaging Systeme (wie Skype), Filesharing-Tools (für den Versand großer Dokumente über Internet), Videotelefonie oder Social Media-Anwendungen eingesetzt. Videokonferenzen, Foren oder spezielle Software-Lösungen für die Zusammenarbeit spielen im gesamtösterreichischen Unternehmensvergleich noch eine vergleichsweise unbedeutende Rolle.
Bei den Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern setzen hingegen bereits zwei Drittel auf Intranet und je ein Drittel verwendet Videokonferenzen sowie Filesharing-Tools. In den Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern ist außerdem bereits bei 30 % eine spezielle Software-Lösung (Groupware, Collaboration-Software, PM-Software) im Einsatz.
E-Day: 13 mit Schwerpunkt „Gemeinsam mehr unternehmen“ am 7. März auf www.eday.at
Die WKÖ informiert im Rahmen des E-Day:13 zu allen Aspekten der Zusammenarbeit in Form von Workshops und Diskussionen bis hin zu Webinaren. Die Eröffnungs-Keynote über die Entwicklung offener Strukturen in Unternehmen hält Philipp Müller, CSC Deutschland, Dekan der University of Salzburg Business School sowie Buchautor von „Machiavelli.net: Strategie für unsere offene Welt“. Der E-Day:13, Österreichs größter E-Business Web-Event, findet ganztags in der Wirtschaftskammer Österreich statt und kann auch per Livestreams auf www.eday.at verfolgt werden. Interessierte können sich auch über Twitter an der Diskussion zu den einzelnen Programmpunkten beteiligen (www.twitter.com). Das E-Day:13-Programm, die Livestreams aus allen fünf Sälen sowie laufend aktualisierte News findet sich auf www.eday.at . Die Anmeldung ist ab sofort auf www.eday.at möglich, die Teilnahme ist kostenlos.
Hinweis: „Machiavelli.net: Strategien für unsere offene Welt“ von Philipp Müller: Ein Rezensionsexemplar ist beim Scoventa Verlag (Ingrid Führer, Presse Scoventa Verlag, if@scoventa.at) erhältlich.
Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich, Dr. Gerhard Laga, E-Center, Tel.: +43 (0)5 90 900 4203, gerhard.laga@wko.at
Aussender: The Skills Group GmbH
Ansprechpartner: Elise Ryba
E-Mail: ryba@skills.at
Tel.: +43/1/5052625-19
Website: www.skills.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20130225007
Fotos: www.pressetext.com/news/media/20130225007
Fotohinweis: WKÖ-Kooperations-Studie, Grafik