2011 war für Honda hinsichtlich der verkauften Neuwagen kein übermäßig gutes Jahr. Gerade einmal 29.000 Einheiten gingen im vergangenen Jahr in Deutschland über die Ladentheke. Die Verkaufszahlen blieben damit weit hinter den gesteckten Erwartungen zurück. Allein dem Endspurt zum Jahresende ist es zu verdanken, dass man die psychologisch wichtige Marke von fast 30.000 Einheiten erreicht habe, so Vertriebschef Christoph Stadler.
Die Gründe für die schlechten Zahlen sieht er primär in den äußeren Einflüssen wie das Erdbeben in Japan oder die Flut in Thailand. Speziell die Zerstörung des Hondawerkes im Industriegebiet Rojana, welches sich in der besonders stark von der Flut betroffenen zentralthailändischen Provinz Ayutthay befindet, hat den japanischen Automobilkonzern stark getroffen. Nicht nur, dass tausende bereits produzierte Fahrzeuge durch das Wasser unverkäuflich gemacht wurden und verschrottet werden mussten. Das ganze Werk musste über mehrere Monate schließen und erst einmal wieder produktionsfähig gemacht werden. Erst jetzt im April werden die Arbeiten abgeschlossen sein und die Fließbänder wieder laufen.
Auch viele der Zulieferfirmen von Honda waren von den Naturkatastrophen betroffen. In Folge dessen musste sogar die für Januar geplante Einführung des neuesten Civic um einige Wochen verschoben werden. Aber auch unabhängig von Erdbeben, verheerenden Überschwemmungen und dem Tsunami lässt sich ein Abwärtstrend bei Honda erkennen. Aktuelles Beispiel ist die Akzeptanz des bereits erwähnten Honda Civic bei den Kunden. Bislang war die Nachfrage zumindest verhalten. Seitens der Händler wird hier hauptsächlich der höhere Preis für die neuen Modelle moniert. Inwieweit das tatsächlich der Grund ist, wird zumindest von den Honda-Manager infrage gestellt. Denn wie die Auszeichnung von „Auto-Bild“ als Preis-Leistungs-Sieger zeigt, stimmt die unverbindliche Preisempfehlung für die verschiedenen Civic-Modelle. Im Wissen darum, dass es nicht leicht ist, sich wieder stärker auf dem Markt zu behaupten, bietet Honda seinen Vertriebspartnern eine Verkaufsförderung an. Bisherige Honda-Kunden sollen für den Kauf eines Neuwagens nun mit einer Eintauschprämie belohnt werden. Für Neukunden haben die Händler jetzt ein kostenloses Mobilitätspaket im Angebot.
Diese Maßnahmen sind durchaus sinnvoll, um das im vergangenen Jahr kommunizierte Ziel zu erreichen, 2012 mindestens 38.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Denn blickt man auf die Zahlen der ersten Monate dieses Jahres, kann man keineswegs von einem Aufwärtstrend sprechen. Entscheidend wird zudem sein, wie Honda die Verkäufe seiner Hybrid-Modelle wie den Honda Insight steigern kann.