Wien (pts034/22.02.2012/14:00) – „Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm ich so selten dazu.“ Für Ödön von Horváth war es die fehlende Zeit, die Menschen daran hindert, wirklich sie selbst zu sein. Die Wiener Psychologin und Psychotherapeutin Helene Drexler erkennt, dass Zeitmangel kaum ein Hindernis ist. Attraktivität, Erfolg und Beliebtheit – das sind die Maßstäbe, denen sich viele Menschen unterordnen. Bis von der eigentlichen Person nichts mehr übrig ist.
Auf der Straße des Erfolgs
Bernhard ist Workaholik: täglich 100 Prozent Arbeitseinsatz, ein genialer Netzwerker, stets von sich selbst überzeugt und erfolgsverwöhnt. Er ist ein Leistungsmensch, der sich um Gewinn, Ansehen und Anerkennung bemüht. Die Konsequenz, mit der er dieses Ziel in seinem Berufsleben, im Alltag und in den Beziehungen verfolgt, ist außergewöhnlich. Probleme haben keinen Platz – Bernhard hat alles unter Kontrolle. Versagen passt nicht ins Lebenskonzept. Zeigt sich im funktionierenden Leben eine Schwachstelle, wird sie weggeschoben und bagatellisiert.
„Mit der gleichen Energie, mit der diese Erfolgsmenschen ihr scheinbar perfektes Leben inszenieren, kämpfen sie gegen diese unerwünschten Einbrüche an“, schreibt die Psychotherapeutin Helene Drexler in ihrem soeben erschienen Buch „Maskentanz – Wie Menschen ihr wahres Ich verstecken“.
Die Fassade bröckelt
Nach außen hin befinden sich Erfolgsmenschen auf der Sonnenseite des Lebens. Doch auch sie sind vor Krisen nicht gefeit. „Viele meiner Klientinnen und Klienten entsprechen so gar nicht dem Klischee vom angstgeplagten, depressiven Menschen, dem jeder sein problemerfülltes Leben ansieht“, erzählt die Autorin. Bernhard quälen Magenschmerzen, die er mit Tabletten so weit in den Griff bekommt, dass er leistungsfähig bleibt. Niemand darf davon wissen, weder Familie noch Freundeskreis, und schon gar nicht seine Mitarbeiter in der Firma. Nur seine Partnerin weiß Bescheid. Das Leid, das sich Helene Drexler in den Therapiestunden offenbart, verbergen viele beharrlich vor der Außenwelt: die Essstörung, die Alkoholabhängigkeit, die Kaufsucht, die Sinnlosigkeitsgefühle. Die Selbstmordgedanken.
Wege aus der Selbstentfremdung
Oft ist es eine Krise, die den Weg der Selbstentfremdung stoppt – verbunden mit der schmerzlichen Erkenntnis, ein fremdbestimmtes, angepasstes Leben zu führen. Jeder entwickelt seine persönlichen Schutzmechanismen, mit denen er Verzweiflung, Versagensangst oder Überforderung bewältigen kann. Doch wenn der Druck zu hoch wird und die Maske fällt, erweisen sich die bisherigen Mechanismen als nicht mehr wirksam. Jetzt müssen neue Wege eingeschlagen werden. „Ich habe mich gefragt, wie ich möglichst viele Menschen darauf aufmerksam machen und sie dazu motivieren kann, ihr eigenes Leben wieder auszugraben. Die Antwort darauf ist mein Buch ‚Maskentanz'“, sagt Helene Drexler.
Buchpräsentation
Montag, 27. Februar 2012, 19 Uhr
Buchhandlung Thalia
1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b
Die Autorin steht für Interviews zur Verfügung.
Maskentanz – Wie Menschen ihr wahres Ich verstecken
Helene Drexler, ISBN 978-3-902729-57-6, Hardcover, 304 Seiten
Eur 22,00 [A]/21,40 [D]/28,06 CHF UVP
Neuerscheinung Frühjahr 2012, Goldegg Verlag
Aussender: Goldegg Verlag GmbH
Ansprechpartner: Mag. Maria Schlager
E-Mail: maria.schlager@goldegg-verlag.at
Tel.: +43 1 505 43 76-46
Website: www.goldegg-verlag.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20120222034
Fotohinweis: Maskentanz (Goldegg Verlag, Wien)