Rennweg am Katschberg (pts009/16.08.2012/09:45) – Während der Franzosenkriege war Kärnten Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen, die in der Besatzung des Villacher Kreises (Oberkärnten) durch napoleonische Truppen gipfelten. Zwischen 1809 und 1813 gehörte Rennweg am Katschberg zum französischen Gouvernement Laibach. Die Napoleonvilla im Ortsteil Aschbach, heute ein denkmalgeschütztes Ferienhaus, erinnert an diese Zeit vor 200 Jahren. Zu Maria Himmelfahrt gab die Schützengarde aus St. Michael im Lungau ein feierliches Salutschießen. Siehe Fotodienst-Album: http://fotodienst.pressetext.com/album/3057
Wie Napoleon nach Kärnten kam
Ihren heutigen Namen verdankt die Napoleonvilla (eigentlich Felflitzerkeusche) dem Umstand, dass während der Sanierungsarbeiten im jüngsten Teil des Hauses – dem Auszüglerstüberl – neben einer Inschrift aus dem Jahre 1798 und den Initialien J.F. (Johann Frankenberger) auf einem Holztram Original-Zeichnungen aus der Franzosenzeit gefunden wurden, die stark verblichen und zerrissen waren. Auf den kolorierten Papierarbeiten waren Szenen mit französischen Soldaten und Katschtaler Bauern zu sehen.
Genauere Nachforschungen brachten zutage, dass die erste französische Invasion in Kärnten zeitlich kurz vor dem kleinen Zubau – Anfang 1797 – stattfand und Napoleon selbst am 30. März 1797 in der Landeshauptstadt Klagenfurt Einzug hielt. Zur zweiten Begegnung mit französische Truppen kam es Anfang 1801. Napoleons Heere eroberten Kärnten mehrmals von Oberitalien aus und lieferten dem Landsturm und den österreichischen Truppen von Kaiser Franz I. blutige Schlachten. Das Land wurde durch hohe Kontributionszahlungen und massenweise Zwangsrekrutierung schwer ausgeplündert.
Als Napoleon 1809 im Frieden von Schönbrunn das Habsburgerreich vom Meer abriegelte, schloss er die abgetretenen Gebiete Osttirol, Oberkärnten westlich von Pörtschach, Krain, Görz-Gradisca, Triest und Kroatien südlich der Save mit Istrien, Dalmatien und Ragusa zu den „Illyrischen Provinzen“ zusammen. Ab 1811 wurde Oberkärnten der politischen Verfassung des Königreiches „Illyrien“ zugeteilt und die Maires (Bürgermeister), auch jene von Sumereck, Gmünd und Rauchenkatsch (heute Rennweg) auf Kaiser Napoleon vereidigt. Die Verwaltung wurde modernisiert und musste zum Teil in französischer Sprache erfolgen. Viele aus dem Französischen eingedeutschten Begriffe wie Gendarmerie (Landpolizei) oder Plafond (Decke) zeugen von dieser Vergangenheit.
Ferienhaus für besondere Ansprüche
Heute ist die Napoleonvilla ein Ferienhaus für kreative Auszeiten am Fuße des beliebten Skigebietes Katschberg. Der historische Holzriegelbau inspiriert Besucher wie Gäste durch seine einmalige Geschichte und Ursprünglichkeit. Das über 300 Jahre alte, denkmalgeschützte und vollkommen sanierte Urlaubsdomizil ist bewohnbar von vier bis 14 Personen (in sechs großzügigen Räumen plus Nebenräumen auf zwei Etagen), ausgestattet mit originaler Rauchstuben, urigen Schlafkammern, venezianischem Bad und knorrigen Holztüren. Als besonderes Highlight gilt das künstlerisch gestaltete „Waterloo“ im Keller, eine Wellnesszone mit Dampfsauna, Ovodarium, Licht- und Dufttherapie. http://napoleonvilla.at
Aussender: Napoleonvilla
Ansprechpartner: Monika Seywald
E-Mail: office@napoleonvilla.at
Tel.: 0043 699 18114006
Website: www.napoleonvilla.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20120816009
Foto: www.pressetext.com/news/media/20120816009
Fotohinweis: Lungauer Schützen vor der Napoleonvilla