Wien (pts009/11.04.2012/10:15) – „Ich könnte ihn umbringen!“ Wem ist dieser Satz noch nie im Ärger rausgerutscht? Er ist schnell gesagt – doch was muss passieren, damit wir ihn in die Tat umsetzen?
Faszination Gewalt
Das, wozu Menschen fähig sind, fasziniert uns. Gewaltverbrechen sind spannend, anziehend und abstoßend zugleich. Wir sind froh, dass es uns nicht selbst erwischt hat, und obwohl wir Mitleid mit den Opfern empfinden, wollen wir alles wissen: Wer, was, wann, wo? Welche Waffe wurde verwendet? Wie oft wurde geschossen, wie oft wurde zugestochen, wie lange wurde zugedrückt? Jedes gewalttätige Detail saugen wir in uns auf und hören den Nachbarn zu, die diese furchtbare Tat dem netten jungen Mann nie zugetraut hätten. So etwas kann uns nie passieren, sind wir überzeugt. Wir werden niemals Täter sein, wir werden niemanden umbringen! „Doch, Sie könnten es und ich ebenso“, behauptet Heike Lettner in ihrem neuen Buch „Wenn Menschen töten – Steckt in jedem von uns ein Mörder?“. Wir alle haben genetische, biologische und soziale Anlagen zur Gewalttätigkeit.
Die Gewalt ist männlich
Heike Lettner, Klinische und Gesundheitspsychologin, arbeitet in einer Justizanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher und beschäftigt sich mit Gefährlichkeitsdiagnostik und psychologischer Diagnostik. Aus ihrer langjährigen Erfahrung weiß sie, dass es nicht reicht, ein guter Mensch sein zu wollen: „Wir haben gelernt, unsere Aggression im Zaum zu halten. Doch wenn wir uns in Todesangst befinden oder ein uns nahestehender Mensch bedroht ist, können wir alle bis zum Äußersten gehen.“ 90 Prozent der Gewalttaten und Morde werden von Männern verübt, deren höherer Testosteronspiegel mit ein Grund für das verstärkte Aggressionspotenzial ist. Aber auch die Vorbildfunktion im Elternhaus, das „Lernen am Modell“, spielt hier eine Rolle.
Der Weg zur Gewalt
Die Lebensgeschichte der meisten Gewalttäter ist von Aggression, Misshandlungen und Vernachlässigung geprägt. Viele Lebensläufe entwickeln sich in Richtung Gewalt, weil zu einem bestimmten Zeitpunkt die „Abzweigung“ nicht genommen wurde. Grundsätzlich gibt es in jedem Leben Momente, in denen verschiedene Wege eingeschlagen werden könnten und unterschiedliche Aspekte, die aus einem Kind trotz widriger Umstände einen widerstandsfähigen Erwachsenen werden lassen; beim einen greift ein aufmerksamer Lehrer ein, beim anderen verhindert eine mitfühlende Verwandte Schlimmes. Viel Leid kann verhindert werden, wenn Kinder alternative Strategien zur Problemlösung entwickeln können, um belastende Situation zu überstehen.
Die Autorin steht für Interviews zur Verfügung.
Wenn Menschen töten – Steckt in jedem von uns ein Mörder?
Heike Lettner, ISBN 978-3-902729-55-2. Hardcover, 304 Seiten
Eur 22,00 [A]/21,40 [D]/28,06 CHF UVP
Neuerscheinung Frühjahr 2012, Goldegg Verlag
Presserückfragen, Rezensionsexemplare, Interviewanfragen: Goldegg Verlag GmbH, Mommsengasse 4, 1040 Wien, Mag. Maria Schlager, Tel. +43 1 505 43 76-46 Fax -20, Mobil +43 699 1440 4445, maria.schlager@goldegg-verlag.at , www.goldegg-verlag.at
Aussender: Goldegg Verlag GmbH
Ansprechpartner: Mag. Maria Schlager
E-Mail: maria.schlager@goldegg-verlag.at
Tel.: +43 1 505 43 76-46
Website: www.goldegg-verlag.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20120411009
Fotohinweis: Wenn Menschen töten (Goldegg Verlag)