Wolfsburg (pts002/16.04.2012/06:00) – Die Automobilszene ist elektrisiert von der E-Mobility. Weniger elektrisierend hingegen ist für viele Fahrer das „Tankerlebnis“ an der Ladesäule: Derzeit erkennen viele öffentliche Ladesäulen die Adapter der Elektroautos nicht, so dass diese nicht geladen werden können. Als Antwort auf dieses Problem hat die Technologie- und Innovationsberatung Altran ein neues Gerät entwickelt, das Probleme bei der Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladesäule analysiert. Der sogenannte „Altran-Tracer“ ermöglicht Autoherstellern, Zulieferern und Ladesäulenherstellern und -betreibern die Herstellung ihrer Komponenten gemäß der neuen weltweit gültigen Norm, die derzeit erarbeitet wird. Die Kommunikationsprobleme zwischen Ladesäule und Elektroauto werden damit der Vergangenheit angehören. Da der Altran-Tracer Investitionen in Elektroautos und Ladeinfrastruktur absichert, wird er letztlich die Elektromobilität insgesamt auf deutschen Straßen fördern.
Noch gibt es kaum Elektroautos und öffentliche Ladesäulen auf europäischen Straßen. Dies liegt vor allem daran, dass es aus Sicht der Energiekonzerne oder anderen Anbietern betriebswirtschaftlich bisher nicht sinnvoll war, in eine Ladesäuleninfrastruktur zu investieren. Der Grund: Die Standards bei Steckern, Kabeln, Spannung, und Datenkommunikation unterscheiden sich in vielen Teilen der Welt. „Deshalb funktioniert derzeit auch in vielen Fällen das Laden der Batterie an öffentlichen Säulen nicht. Entsprechend schwer ist es dann für Autohersteller, ihre Elektroautos unter die Leute zu bringen, da potenzielle Käufer unsicher sind, wo sie ihren Wagen unterwegs zügig aufladen könnten“, erläutert Hermann Winter, Business Manager bei Altran, das Problem.
Eine Normierungskommission ist derzeit kurz davor, sich über ein Mammutwerk von rund 3.000 Seiten mit technischen Spezifikationen zu einigen, so dass ab 2013 eine neue ISO-Norm für Ladesäulen weltweit gelten soll. Da sich bei der Norm jedoch Unternehmen unterschiedlicher Branchen auf den größtmöglichen gemeinsamen Nenner geeinigt haben, wird die Norm relativ „breit“ bzw. „offen“ sein, was die Möglichkeiten für die Herstellung der Komponenten für Ladesäulen anbelangt. Diese relative Offenheit der Norm sowie die Notwendigkeit regelmäßiger Updates der Ladesäulen werden trotz Norm für Kommunikations- und Akzeptanzprobleme zwischen Auto und Ladesäule sorgen. Hinzu gesellt sich, dass das Säulennetz erst allmählich wächst und man auch noch mit dem Problem unterschiedlicher Säulengenerationen zu kämpfen haben wird.
Genau dieses Problem behebt der neue Altran-Tracer. In die Software des Tracers werden alle Bedingungen der Norm übersetzt. Autohersteller können damit nun testen, ob sich ihr Elektroauto einwandfrei an einer Ladesäule aufladen lässt. Auch die Autozulieferer können prüfen, ob ihre Komponenten für das Elektroauto der Norm entsprechen und optimal auf andere Komponenten abgestimmt sind. Die Hersteller von Ladesäulen wiederum können die Einhaltung dieser Norm testen: In diesem Fall simuliert der Altran-Tracer ein zu ladendes Auto und meldet den Fehler in der Ladesäule.
Der konkrete Mehrwert des Tracers besteht darin, dass die Software die vielen Spezifikationen der Norm berücksichtigt, die nach Einschätzung von Altran bereits diesen Sommer freigegeben werden könnte. Anstatt zeitintensiver Ursachenforschung, warum die Kommunikation fehlschlägt, zeigt der Altran-Tracer den Fehler direkt an. Interessant werden könnte er damit neben Autoherstellern und Energiekonzernen vor allem für ADAC-Mitarbeiter und für Dienstleister, die die Ladesäulen warten.
Zukunftsmusik: Ladesäule künftig als Videothek?
„Da in technischer Hinsicht die Kommunikation zwischen Säule und E-Auto zudem auf einem LAN-Signal basieren wird, können die Ladesäulen künftig als Musik- oder Videoshop genutzt werden“, erklärt Hermann Winter. Die Dateien können während des Ladevorgangs direkt ins Infotainment-System des Elektroautos übertragen werden. Für Autofahrer, deren Autos nicht permanent mit dem Internet verbunden sind, ist dies eine kostengünstige Möglichkeit, sich die Wartezeit beim Laden mit Surfen im Internet zu verkürzen.
„Wir gehen davon aus, dass die neue Norm als Treiber für den Ladesäulenausbau wirken wird. Danach werden dann auch stetig mehr Elektroautos vom Markt akzeptiert werden. Mit unserem Altran-Tracer werden wir dann auch das Problem lösen, dass viele Autos und Ladesäule trotz Norm nicht 100% zuverlässig miteinander kommunizieren können“, prognostiziert Hermann Winter.
Über Altran:
Altran wurde 1982 in Paris gegründet und ist das global führende Beratungsunternehmen für Innovations- und Ingenieurdienstleistungen. Altran begleitet seine Kunden bei der Konzeption und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen und berät seit über 30 Jahren Marktführer aus den Bereichen Automobilbau, Energie, Finanzen, Healthcare, Luft- und Raumfahrt, Schienen- und Transportwesen sowie Telekommunikation. Altran deckt mit seinen Beratungsangeboten sämtliche Stufen der Projektentwicklung ab, von der strategischen Planung bis hin zur Serienreife und kann dabei auf umfangreiches Technologie-Know-how aus vier Solutions zurückgreifen: Innovative Technologies, Sustainability Products, Sustainability Concepts sowie Sustainability Enterprise Performance. Altran beschäftigt derzeit weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter in über 20 Ländern, darunter 15.000 Consultants, und betreut über 500 Kunden bei einem Jahresumsatz der Gruppe von 1,4 Mrd. Euro im Jahr 2011. Die Aktie von Altran ist an der Euronext-Börse in Paris gelistet. In Deutschland zählt das Beratungsunternehmen rund 1.050 Mitarbeiter an 11 Standorten und hat 2011 einen Umsatz von 100 Mio. Euro erzielt. Der deutsche Unternehmenssitz befindet sich in Frankfurt am Main.
Aussender: Altran GmbH & Co. KG
Ansprechpartner: Dr. Markus Ross
E-Mail: markus.ross@altran.com
Tel.: +49 (0) 261 91 599 733
Website: www.altran.de
Quelle: www.pressetext.com/news/20120416002