Um Elektroautos am Markt zu etablieren, gilt es unteranderem die bislang noch lange Ladezeit für Auto-Akkus zu verkürzen. Eine Gruppe von Forschern der Uni Stuttgart setzt daher auf eine Aufladung mittels Induktion.
Sowohl die Industrie als auch Politiker forcieren eine Etablierung des Elektro-Autos im deutschen Straßenverkehr. Noch mangelt es jedoch an einer zielgerichteten Strategie. Doch die Technik für das Aufladen eines Auto-Akkus ist noch längst nicht ausgereift. Dabei liefern die Auswertungen der bisherigen Umfragen die Erkenntnis, dass die Akzeptanz des Elektroautos vor allem von einer einfachen und schnellen Ladezeit des Energiespeichers abhängt.
Nun hat ein Team von Wissenschaftlern der Universität Stuttgart eine Methode entwickelt, mit der die Akkus ohne Berührung aufgeladen werden können. Bei der sogenannten „Induktionsmethode“ wird das Fahrzeug über einer im Boden versenkten Stromnetzspule abgestellt. Diese Spule baut ein Magnetfeld auf, welches wiederum in einer anderen Spule, die sich im Unterboden des Fahrzeugs befindet, zu der Entstehung von Strom führt, der dann im Akku gespeichert wird. Dafür muss das Auto mit einer Toleranz von 25 Zentimetern genau geparkt werden. Jedoch entfällt die Verbindung mit einem Stecker und einer Steckdose.
Bereits im Dezember soll der erste Prototyp einer solchen Ladestation für Versuchszwecke zur Verfügung stehen. Diese Konzeption kann eine Leistung von drei Kilowatt ohne Berührung übertragen. Ein Kleinwagen, der rein elektrisch fahren soll, müsste zum Laden eines Zwölf-Kilowattstunden-Batteriespeichers dennoch vier Stunden in einer solchen Station parken.
Viele Automobilhersteller sowie Zulieferer wie beispielsweise Honda, BMW und Siemens arbeiten daran, die Induktionstechnologie für die Aufladung eines Elektroautos marktreif zu machen. Neben dem Verzicht auf Stecker liegen die Vorteile der Magnetfeld-Technik bei ihrem hohen Wirkungsgrads von rund neunzig Prozent. Der Fahrzeughalter müsste auch keine Wartezeiten für eine freie Schnellladestation in Kauf nehmen.
Honda geht im Januar mit dem Honda Civic 2012 in Deutschland auf den Markt. Ein neuer Honda Civic wird zwar vorerst nicht als Hybrid-Version erscheinen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.
Dem kabellosen Laden gehört die Zukunft. Darüber sind sich die Experten einig. Allerdings wird es wohl aller Voraussicht noch einige Zeit dauern bis diese Technik wirklich praxistauglich ist. Doch dann lässt sich auch ein Elektroauto ohne die klassische „Betankung“ über ein Kabel aufladen.