Wien (pts004/30.12.2011/14:30) – Mit der Ausstellung „Vorsicht Fälschung“ startet der Kunstraum in den Ringstrassen Galerien das Ausstellungsjahr 2012. „Solange ein Label in der Kunst wichtiger ist als das Kunstwerk an sich und solange manche Labels exorbitant hohe Preise erzielen, werden Trittbrettfahrer versuchen in dem Markt mitzumischen. In Medienberichten werden die Fälscher kurioser Weise meist sogar als sympathischere Zeitgenossen gesehen als ihre Opfer“, erklärt Hubert Thurnhofer, der als Kurator der Ausstellung das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Eröffnung: Montag, 9. Januar 2012 um 18.00 Uhr.
Es spricht die Direktorin des Wiener Fälschermuseums, Diane Grobe www.faelschermuseum.com
In Deutschland hat die Beltracchi-Bande im abgelaufenen Jahr für den größten Kunstfälscher-Skandal nach 1945 gesorgt. Mit Fälschungen von Max Pechstein, Heinrich Campendonk oder Max Ernst hat Wolfgang Beltracchi ausgewiesene Experten und renommierte Sammler getäuscht.
Die Angeklagten haben beim Prozess umgehend ihre Schuld gestanden. Für ihre Machinationen hatten sie eine schlüssige Erklärung parat, die weniger eine Entschuldigung als vielmehr ein Angriff auf die Kunstexperten ist. Helene B.: „Alles war absolut einfach.“
In Amerika musste die angesehene Galerie Knoedler Anfang Dezember über Nacht die Pforten schließen, nachdem aufgeflogen war, dass sie Fälschungen von Jackson Pollock in Umlauf gebracht hatte. Und in Österreich müssen sich Sammler von Alfons Walde fragen, welchen Wert der Nachlassstempel auf ihrem Bild hat, da sich schon mehrere derartig expertisierte Bilder im Nachhinein als Fälschungen herausgestellt haben. Über die Grundsatzproblematik von Fälschungen und den Fall Walde organisiert der Kunstraum eine eigene Podiumsdiskussion.
Podiumsdiskussion: Wie zuverlässig sind Experten? Wie echt sind Fälschung?
Beginn: Mittwoch, 11. Januar 2012 um 18.00 Uhr
Diskussionsteilnehmer: Otto Hans Ressler, RA Dr. Andreas Cwitkovits, Bernd Aigner (Walde-Geschädigter). Moderation: Hubert Thurnhofer
Details über den Fall Walde siehe: www.kunstsammler.at
In der Ausstellung im Kunstraum zeigt Richard Jurtitsch „echte“ Kopien von Alfons Walde und Albin Egger-Lienz, Ernst Zdrahal präsentiert erstmals seine Egon-Schiele-Studien und Tonia Kos hat sich mit Arnulf Rainer auseinander gesetzt. Damit haben vier Ikonen der österreichischen Malerei einen Fixplatz in der Ausstellung „Vorsicht Fälschung“. Neben dem Versuch, sich der Formensprache eines Künstlers möglichst weit anzunähern, spielt der „freie Dialog“ mit der Kunstgeschichte bei vielen Künstlern eine zentrale Rolle. So zitiert Alfred Biber Künstler wie Rubens, Breughel, Strozzi, Tizian und konfrontiert diese Künstler dann in einem zweiten, expressiven – manchmal auch aggressiven – Schritt mit Ausdrucksformen unserer Zeit. Die aus Moskau stammenden Künstler Eduard Ulan und Marina Janulajtite lassen die Renaissance auferstehen. Einen sehr ironischen Zugang zu übermäßig gehypten Künstlern unserer Zeit findet Eva Meloun mit ihren Installationen. Paraphrasen auf Picasso von Rudolf Svoboda und eine fiktive Vereinigung von Picasso und Matisse der Künstlerin Florinda Ke Sophie runden das Programm ab.
Jahresrückblick 2011
der Kunstraum in den Ringstrassen Galerien hat im Januar 2011 seine Ausstellungsfläche auf 250 qm verdoppelt und blickt auf ein dichtes Ausstellungs- und Kulturprogramm zurück. Neben den traditionellen Vernissagen fanden ca. 30 Veranstaltungen statt. Der Kunstraum hat sich damit als Eventlocation für Musikabende, Buchpräsentationen und Podiumsdiskussionen etabliert. Als Toplocation in bester Wiener Innenstadtlage steht der Kunstraum auch Unternehmen für Veranstaltungen zur Verfügung.
Im Kerngeschäft hat der Kunstraum mit der Parallelaktion Kunst sechs internationale Partnergalerien nach Wien eingeladen und damit erstmals Silvia Papas, Pietro Bulloni, Maria Fischbacher-Jaehner, Monika Sylvester Resch u.a. Künstler in Wien präsentiert. Insgesamt hat die Galerie in diesem Jahr ein Dutzend Neuzugänge aufgenommen. Zu den erfolgreichsten Künstlern des Jahres zählten Igor Leontjew und Juliana Do, die seit November zum fixen Programm der Galerie zählt. Die russische Schiene hat der Kunstraum mit Viktoria Popowa und Andrej Kasakov ausgebaut. Beide Künstler sind auch auf der Sonderschau Russland, die Thurnhofer für die ART Innsbruck 2012 kuratiert, vertreten. Details über die Sonderschau siehe: www.thurnhofer.cc
Aussender: thurnhofer.cc – Mag. Hubert Thurnhofer
Ansprechpartner: Mag. Hubert Thurnhofer
E-Mail: hubert@thurnhofer.cc
Tel.: 0699 1266 0929
Website: www.thurnhofer.cc
Quelle: www.pressetext.com/news/20111230004
Fotos: www.pressetext.com/news/media/20111230004
Fotohinweis: Viktoria Popowa