Den langen Nachtflug vom der Hauptstadt einer Orientalischen Republik im Mittelasien nach Frankfurt am Main, BRD, hatte ich irgendwann und irgendwie hinter sich gebracht. Meine Augen schlossen sich automatisch, ich war tot müde und man kann mich nicht überzeugen, dass das Schlaf in einer Z-Pose jemandem gut tun muss. Mir auf jedem Fall nicht.
Und trotzdem müsste ich noch eine Angelegenheit erledigen und ebenfalls hinter sich bringen: in einer deutschen Finanzmetropole, im Zentrum bzw. Mittelpunkt der Banken, Börsen und Finanzjongleuren, einen vernünftigen Autovermieter aussuchen. Um anschließend einen mittelklassischen PKW zu vermieten und nach Norderstedt, ein Hamburger Vorort, zu verreisen.
Also nutzte ich die Zeit im Flieger, noch kurz vor Landung, um mit Hilfe meines iPhone und Internets eben diesen vernünftigen Autovermieter zu finden. Überraschenderweise hatte ich kein Netzzugang – das war keine deutsche Fluglinie, die ich mir nahm. Also versteckte ich mich halbwegs unter meinem Seat, voller Hoffnung, dass das Flugpersonal nichts von meinen Anrufen mitbekommt und wählte eine Rufnummer.
Allerdings, muss ich gestehen, dass ich die Rufnummer des Autovermieters nicht im Frankfurt a. M., sondern im Hamburg einwählte. Aus einem einfachen Grunde, dass ich im Flugzeug kein Netzzugang hatte bzw. über keine Rufnummern oder Visitenkarten eines Autovermieters aus Frankfurt verfügte, war ich faktisch dazu gezwungen (worden), aus Not, die Nummern einzuwählen, die in meinem iPhone zu diesem Zeitpunkt vorhanden waren.
Eigentlich, hatte ich nicht allzu viel Hoffnung: in Deutschland steht doch kein Mensch um 4:00 Uhr Morgens auf, ein Autovermieter sowieso nicht, um einen Reisenden ein Riesengefallen zu tun. Dachte ich mir und täuschte mich gewaltig. Eine nette, freundliche, sympathische und vor allem weibliche Stimme machte alle meine Bezweifelungen, all meine Skepsis und meine Kritik über den deutschen Autovermieter zunichte. Die Stimmte klänge auch so, als wäre der kleiner Uhrzeiger nicht auf dem Punkt 4 gestanden, sondern auf mindestens 10. Egal. Aber ich war beeindruckt!
Ich erzählte der jungen Dame von meinem Problem und, das hörte sich noch unglaublicher an, sie hat tatsächlich mich mit dem Autovermieter im Frankfurt verbunden. Vorher aber mich freundlichst darüber informiert, dass ich den im Frankfurt gemieteten PKW im Hamburg wieder abgeben darf. Die ersten 100 Kilometer wären dann inklusive.
Und nach allen meinen Beschwerden über die Sitze des uralten Boeings 737, die den Vorstellungen über Komfort und Bequemlichkeit wahrscheinlich nur einen Bärendienst leisten, bekam ich noch einen super-mega-geilen und selbstverständlich deutschen PKW, aber Luxus-Ober-Klasse. Mit Sitzheizung, Parkhilfe und noch irgendwelchem Schnick-Schnack, das ich bis jetzt noch nie im Leben benutzt habe. Und das Ganze zum einen Preis, den ich im Normallfall nur für Mittelklasse bezahlt hätte.
Erst danach wurde ich zu Frankfurter Filiale durchgestellt… um zu erfahren, dass ich gleich in Parkhaus des Frankfurter Flughafens, sprich 3 Stockwerke tiefer, mein Wagen abholen darf. Was will man von einem Autovermieter noch mehr? – Ach ja, vor meiner Abfahrt habe ich mein iPhone endlich mal eingesetzt und im Internet die Preise der Autovermieter verglichen. Resultat, wie man es bei eBay-Bewertungen schön ausdrückt „1A+, Danke (mein Autovermieter), gerne wieder und weiter so“.
Ein vernünftiger Autovermieter soll heutzutage nicht nur Autovermieter sein, schließlich besteht der Service nicht darin, ein Auto zu vermieten. Viel mehr muss ein Autovermieter in der Lage sein, seinen Kunden mit seinem Service happy zu machen. Happiness hier www.europcar.de
Autor: Anja Jager
Quelle: www.Artikel4free.com