Wien (pts/03.01.2011/15:59) – „Es ist inakzeptabel, die Pharmaindustrie zu beschuldigen, in Österreich künstliche Engpässe bei der Versorgung mit Medikamenten zu erzeugen“, hält Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, in Richtung der freiheitlichen Gesundheitssprecherin fest.
Eine Verknappung der eigenen Produkte durch die Pharmaindustrie in Österreich ist wirtschaftlicher Unsinn und rechtlich nicht gedeckt. Schon heute besteht die gesetzliche Verpflichtung für alle Beteiligten in der Arzneimittelvertriebskette – also Pharmaindustrie, pharmazeutischer Großhandel und Apotheken – die Versorgung der Patienten in Österreich mit Arzneimitteln sicherzustellen.
Die Pharmazeutische Industrie kommt ihrer Verantwortung nach, indem sie dem pharmazeutischen Großhandel und somit den Apotheken und Hausapotheken die Medikamente in ausreichender Menge zur Verfügung stellt. Nach der Belieferung durch die Pharmaindustrie übernimmt der pharmazeutische Großhandel samt Apotheken die Verantwortung, dass die Arzneimittel in ausreichender Menge an die Patienten in Österreich abgegeben werden.
Sollte sich tatsächlich eine Verknappung bei einzelnen Medikamenten ergeben, so muss man sich in sehr transparenter Art und Weise die Frage stellen, wohin die von der Pharmaindustrie ausgelieferten Arzneimittel verbracht worden sind. Die Pharmazeutische Industrie hat jedenfalls kein Interesse an einer Nicht-Belieferung, riskiert sie doch damit eine Streichung aus dem Erstattungskodex (bundesweit einzig gültige Positivliste der von den Krankenkassen bezahlten Medikamente).
Es ist eine rufschädigende Unterstellung, dass es zu Absprachen der Pharmaindustrie zu Lasten der Patienten kommen soll. „Dieser unsachliche Vorwurf entbehrt jeglicher Grundlage und wirtschaftlicher Logik. Eine solch unreflektierte Aussage ist wohl nur unter dem Schutzmantel parlamentarischer Immunität möglich“, bemerkt Huber.
Verwundert zeigt sich Huber auch über die weiteren Behauptungen der Gesundheitssprecherin in ihrer Presseaussendung vom 30. Dezember 2010: „Fakt ist, dass die Pharmaindustrie in Österreich kein Wachstum zu verzeichnen hat und die Arzneimittelpreise pro Packung rückläufig sind.“
Was die Impfkampagnen für die Bevölkerung betrifft, so dürfen diese nur von Österreichischen Gebietskörperschaften organisiert und durchgeführt werden und dienen der Öffentlichen Gesundheit. Der freiheitlichen Gesundheitssprecherin dürfte aber entgangen sein, dass Österreich im Vergleich zu anderen Europäischen Staaten bei der Durchimpfungsrate weit nachhinkt.
„Bevor die derzeitige Gesundheitssprecherin der FPÖ einem verantwortungsvollen Partner im Gesundheitswesen ‚unsaubere Methoden‘ vorwirft, sollte sie sich über die Hintergründe und Faktenlage besser informieren, um einen konstruktiven Beitrag leisten zu können. Das sollte man sich von einer Gesundheitssprecherin erwarten können“, stellt Huber abschließend fest.
Aussender: Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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Quelle: pressetext.com/news/110103009/