Ismaning (pts/31.01.2011/11:00)- Laut dem soeben erschienenen Jahrbuch des Europäischen Statistikamtes Eurostat sind wir Deutschen nach den Engländern die dicksten Europäer. 59,7 % der Deutschen sind übergewichtig, wir ernähren uns falsch und bewegen uns zu wenig. Diese erschütternden Ergebnisse werfen die Frage auf: Wie ist es um die Gesundheit der Deutschen wirklich bestellt? Was machen wir falsch, ist es nur die Ernährung?
Mit diesem Thema beschäftigte sich jetzt das IPEV – Institut für Ernährung und Prävention in Ismaning bei München: „Die Ernährung spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle“, so Prof. Dr. Jürgen Vormann. „Ein weiterer Faktor ist aber unsere Lebensführung insgesamt. Die meisten von uns leben in einem ständigen Stresszustand. Zum Hauptübel Stress trägt nicht nur unser Arbeitsalltag bei, sondern z. B. auch Lärm oder selbst Freizeitsport, bei dem wir übertreiben, uns selbst gerne überfordern. Stress und schlechte Ernährung in Kombination vertragen sich nicht. In Deutschland sind Fernseh-Kochshows sehr beliebt. Aber gegessen werden zu über 90% Convenience-Produkte. Das bedeutet, unausgewogene Ernährung, Speisen aus der Massenproduktion, Standardisierung, fehlende Vielfalt, mit einem Wort Wohlstandsdefizite. Unseren Kindern sind Gemüsesorten fremd geworden, sie erkennen sie im Urzustand kaum noch“, bemängelt Prof. Jürgen Vormann.
„Prävention wird bei uns falsch eingeordnet und setzt viel zu spät an: Prävention ist nicht erst die Krebsvorsorge, sondern beginnt schon viel früher, z. B. wenn ich die Treppe statt des Fahrstuhls nehme oder wenn ich eine Bus-/Bahnhaltestelle früher aussteige und den Rest zu Fuß gehe. Bei der Bewegung im Freien tankt der Körper zusätzlich noch Vitamin D auf, das uns häufig fehlt. Zusätzlich pflegen wir noch falsche Mythen, so z. B. dass Kaffee ungesund ist, obwohl er das Risiko für Diabetes vermindert. Auch Allergien nehmen zu, da unseren Kindern die Abhärtung fehlt, weil wir Ihnen schon in jungen Jahren, in denen das Immunsystem geprägt wird, ein zu hygienisches, desinfiziertes und steriles Umfeld bieten“.
Wir Deutschen leben auch mit falschen Normen: Nehmen wir das Thema „Kreislauf“, da streben wir oft bei 60 – 70 Jährigen mit Medikamentierung Werte an, die eigentlich für 20 – 30 jährige Menschen gelten. Der Ausgleich von Defiziten mit langfristig wirksamen Nahrungsergänzungsmitteln wird oft kritisiert, während häufige Nebenwirkungen von Arzneimitteln toleriert werden.
Was können, was sollten wir anders machen? Diese Frage beantwortet Prof. Dr. Jürgen Vormann so: „Unser Organismus rutscht bei unausgewogener Ernährung in eine Übersäuerung, was neben dem oben erwähnten Stress ein Hauptübel ist. „Übersäuert“ bedeutet, dass unser Körper durch zu viel Säure belastet wird: Die körpereigenen Puffer können dies langfristig nicht mehr ausgleichen, unser Stoffwechsel läuft nicht mehr rund und das Stressgeschehen wird verstärkt. Eine Einnahme von basischen Mineralstoffpräparaten mit Citraten kann neben einer basenüberschüssigen Ernährung eine sinnvolle Ergänzung sein. Viele Apotheken bieten zu dem Thema auch spezielle Beratung an. Dazu vernünftig dosierte Bewegung und bewusster Stressabbau“.
Der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Vormann leitet das IPEV – Institut für Prävention und Ernährung in Ismaning bei München.
Weitere Informationen zum Thema im Internet unter www.saeure-basen-forum.de
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