Online-Werbung zwischen Datenschutz und Selbstbestimmung

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Wien (pts017/02.05.2011/12:00) – Kaum jemals war Transparenz beim Umgang mit Daten so wichtig wie heute – und durch die Zunahme von Online-Werbebotschaften als Mittel zur Kundenkommunikation gilt dies nirgendwo so sehr wie im Bereich Dialog Marketing. Jetzt verlangt die EU mehr Selbstbestimmungsrechte für Konsumenten. Der DMVÖ setzt dabei im Interesse aller auf die Selbstregulierung des Marktes. Gemeinsam mit Partnerverbänden und der werbetreibenden Wirtschaft unterstützt der DMVÖ nun eine neue EU-weite Richtlinie für mehr Transparenz – aber auch für mehr Mündigkeit.

Kein Internet ohne Werbung und Cookies
Internetinhalte sind heute deshalb gratis, weil diese über Werbeschaltungen finanziert werden. Eine Möglichkeit, diese Werbeinhalte nun in maßgeschneiderte Informationen für interessierte Kunden zu verwandeln, bieten sogenannte „Cookies“. Dabei handelt es sich um anonymisierte Buchstaben-Zahlen-Kombinationen, die einem Konsumenten beim Besuch einer Website „angehängt“ werden, damit dieser im Internet werblich begleitet werden kann. Cookies sind also eine Art Stempel, der es Unternehmen ermöglicht, nachzuvollziehen, welche Websites von einem PC aus angesehen wurden, um den entsprechenden Konsumenten im Anschluss passgenaue Angebote zu präsentieren.

EPrivacyRichtlinie der EU: Cookies nur mit Zustimmung
Hier setzt die Online-Datenschutz-Richtlinie der EU an. Diese besagt, dass Konsumenten künftig ihr Einverständnis zum Setzen von Cookies durch Kommunikationsdienste geben müssen. Im Extremfall würde dies bedeuten, dass Konsumenten bei jedem Website-Besuch der Aktivierung von Cookies zustimmen müssten, um Internetseiten wirklich vollständig angezeigt zu bekommen.

Um einer restriktiven gesetzlichen Regelung vorzugreifen, hat der DMVÖ in intensiver Kooperation mit heimischen Partnern wie der Österreichischen Werbeanalyse und der Wirtschaftskammer, aber auch mit internationalen Institutionen wie dem europäischen Verband für digitales und interaktives Marketing, IAB International und der Dialogmarketing-Dachorganisation FEDMA, eine Lösung erarbeitet, die sowohl der Wirtschaft als auch dem Datenschutz gerecht wird.

DMVÖ setzt auf SelbstregulierungsRichtlinie
„Wir vom DMVÖ stellen nicht den Datenschutz in Frage, sondern lediglich die Praktikabilität einer bestimmten Art der Zustimmungspflicht für Konsumenten,“ so Anton Jenzer, Präsident des Dialog Marketing Verbands Österreich. „Deshalb habe ich mich in vielen persönlichen Gesprächen mit Entscheidungsträgern von Brüssel bis Wien dafür eingesetzt, einen Weg zu finden, bei dem alle personenbezogenen Nutzerdaten geschützt bleiben und dennoch die bedarfsorientierte Werbung nicht behindert wird.“

Nun steht auch das Ergebnis dieses aktiven Engagements des DMVÖ und anderer Verbände in Gremien und Ausschlüssen, sowie des intensiven Austauschs mit Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene fest – und kann sich sehen lassen: Es ist dies die neue Richtlinie zur Selbstregulierung, die kürzlich vom IAB präsentiert wurde und als Basis der „Best Practice Empfehlungen“ für nutzungsbasierte Online-Werbung der EASA (European Advertising Standards Alliance, dem Verbund für europäische Werbestandards) dient.

Selbstregulierung Konkret: Transparenz und Aufklärung
Im Konkreten legt das Grundsatzpapier fest, dass Online-Werbebanner künftig mit einem einheitlichen Logo versehen werden müssen, das als Garant für eine richtlinienkonforme Verwendung von Kundendaten und Cookies steht. Zudem können User auf einer europäischen Website einsehen, welche Unternehmen ihnen personalisierte Werbebotschaften senden und dies gegebenenfalls deaktivieren.

Der DMVÖ steht voll und ganz hinter diesem Ergebnis.“ sagt Anton Jenzer. „Das Wichtigste für uns ist ein Bekenntnis zum freien Markt und gleichzeitig das Vertrauen in die Mündigkeit der Bürger.“ Ziel ist also keine Panikmache, sondern umfassende Information. Denn, so Jenzer weiter: „Die Menschen haben ein Recht auf Transparenz und Aufklärung. Zum Beispiel bedeutet die Deaktivierung von Cookies keinesfalls, dass Konsumenten nie wieder Werbung im Internet angezeigt bekommen. Es bedeutet nur, dass Werbung nicht mehr auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Cookies hingegen ermöglichen maßgeschneiderte Produkt-Empfehlungen für echte Interessenten. Und das empfinden viele Konsumenten in der Regel viel angenehmer als Massenwerbung.“

Bewährtes Engagement, neues Medium
Dass der DMVÖ sich seit jeher für Datenschutzrichtlinien und eine aktive Selbstregulierungspraxis starkmacht, wissen nicht nur seine über 750 Mitglieder: Bereits 2004 erarbeitete der Verband im Zuge der Initiative FAIR DATA verbindliche Verhaltensrichtlinien (Codes of Conduct), die seither – wie die Praxis eindeutig zeigt – einen sauberen Umgang mit Kundendaten im Offline-Marketing-Bereich sicherstellen und die bis heute als beispielhaft in Europa anerkannt sind. 2008 folgte die Call Center Ö-Norm als Verhaltenskodex im Telefonmarketing nach. Mit seinem bewährten Engagement zeigt der DMVÖ jetzt auch im Online-Bereich auf, dass Datenschutz und Dialog Marketing sich nicht zwangsläufig widersprechen müssen.

DMVÖ
Als unabhängige Interessensvertretung der Dialog Marketing Branche bietet der DMVÖ seinen Mitgliedern eine Wissensplattform, die zum Austausch mit Experten einlädt, Impulse setzt und relevante Serviceleistungen zur Verfügung stellt. Mit über 570 Mitgliedern zählt der DMVÖ zu den mitgliederstärksten Kommunikationsverbänden des Landes und vertritt die Interessen von Agenturen, Auftraggebern sowie Dienstleistungsunternehmen. www.dmvoe.at

Aussender: DMVÖ – Dialog Marketing Verband Österreich
Ansprechpartner: Mag. Eva Mandl
E-Mail: eva.mandl@himmelhoch.at
Tel.: +431911 43 00
Website: www.dmvoe.at

Quelle: www.pressetext.com/news/110502017
Fotos: www.pressetext.com/show_attach.mc?pte=110502017

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