Frankfurt/Main (pts014/17.05.2011/12:00) – Die Chefvolkswirte und Strategen der VÖB-Mitgliedsbanken erwarten in den kommenden 12 Monaten trotz der Staatsfinanzkrise in mehreren Euroländern steigende Anleihezinsen. „Zwar steht die schwierige Finanzlage Griechenlands, Irlands, Portugals und Spaniens weiter unter strenger Beobachtung der Kapitalmärkte. Die hohe Wirtschaftsdynamik in Deutschland, der starke Preisauftrieb und das Ende der lockeren Geldpolitik der EZB werden aber zu steigenden Renditen führen“, erklärten übereinstimmend Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Dr. Thomas Meißner (DZ Bank), Ulf Krauss (Helaba), Dirk Gojny (HSH Nordbank), Torsten Windels (NORD/LB), Dr. Torge Middendorf (WestLB) und Manuel Pauser (VÖB) auf der heutigen 32. Zinsprognose-Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, in Frankfurt am Main.
Nach einem starken ersten Quartal 2011 werde die deutsche Wirtschaft zwar an Fahrt verlieren. Das Bruttoinlandsprodukt werde bis Jahresende 2011 voraussichtlich um insgesamt 2,8 bis 3,5 Prozent zulegen. „Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat in den letzten Monaten deutlich an Breite gewonnen und profitiert neben der anhaltenden Auslandsnachfrage zunehmend vom Anstieg des privaten Konsums sowie von der intensiven Investitionstätigkeit der Unternehmen“, erläuterten die Chefvolkswirte der VÖB-Mitgliedsbanken. Für die Wirtschaft im Euroraum bleibe Deutschland damit Konjunkturlokomotive, auch wenn sich der Aufschwung insgesamt verbreitern werde. Risiken gingen derzeit insbesondere von der hohen Schuldenlast Griechenlands, den Hilfskrediten für Portugal und Irland sowie steigenden Rohstoffpreise aus.
Die hohe Preisdynamik wird nach Einschätzung der VÖB-Strategen in den nächsten Monaten anhalten und zu einer Fortsetzung des Straffungskurses der EZB führen. „Die Preissteigerungen der vergangenen Monate sind nicht mehr nur dem gestiegenen Ölpreis zuzuschreiben, sondern haben mittlerweile auch andere Güter erfasst, so dass wir mit einem steigenden Leitzinssatz im Euroraum rechnen“, begründeten die Analysten ihre Einschätzung. Allerdings erwarten sie keine EZB-Leitzinserhöhung vor Juli 2011.
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Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, vertritt die Interessen von 62 Mitgliedsinstituten, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Mit einer Bilanzsumme von 2.031 Mrd. EUR (Geschäftsjahr 2010) beläuft sich der Marktanteil der VÖB-Banken auf rund 24 Prozent des deutschen Bankenmarktes. Die VÖB-Banken beschäftigen knapp 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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