Wien (pts036/08.06.2011/15:45) – BEKO entwickelte für den ORF das Rechteverwaltungssystem „ORFEUS“. Die beispielhafte Applikation wird dem komplexen Beziehungsgeflecht zwischen modernen Medientechnologien, urheberrechtlichen Ansprüchen und den Notwendigkeiten eines effizienten Handlings im ORF-Alltag bestens gerecht.
Die Rechteverwaltung war schon immer eines der heikelsten Themen in der Medienwelt und mit den neuen technischen Entwicklungen ergeben sich immer mehr Verwertungsmöglichkeiten und damit auch neue Fragestellungen und Notwendigkeiten für klare Regelungen.
Im ORF gibt es seit ca. 20 Jahren ein Hostsystem, in dem die Rechtesituation von Fernsehproduktionen erfasst wird. Mit der Ablöse dieses Systems durch eine modernere Lösung wurde BEKO im Rahmen des Projektes „Orfeus – Elektronische Rechteverwaltung im ORF“ beauftragt. Mit Orfeus haben ORF und BEKO einen großen Wurf gelandet. Das sieht auch Alexander Lang, Leiter der Anwendungsentwicklung im ORF, so: „Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit BEKO ist es uns gelungen, für den ORF ein modernes RechtemanaRgementsystem zu implementieren, das die komplexen fachlichen Anforderungen sehr gut und intuitiv abbildet und an dessen Leistungsumfang aktuell keine Lösung im deutschsprachigen Raum heranreicht“.
Orfeus von Fachleuten als beispielhaft anerkannt
Das neue System wird nicht nur den aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Anforderungen im ORF-Alltag gerecht, sondern es wird auch von Fachleuten als beispielhaft anerkannt. Ein Teil dieses Projektes betraf die Migration der im Host erfassten Daten in die neue Applikation. Dazu wurden die Daten aus dem Host als Textfiles mit fixen Feldlängen exportiert. Diese wurden mittels SSIS in den MS-SQL-Server importiert und mittels T-SQL in die neue Datenstruktur migriert. Es wurden Schnittstellen zu diversen Systemen wie SAP, OpenText, Fesad und Teleplan erstellt. BEKO war darüber hinaus mit dem Projektmanagement nach IPMA, der Anforderungsanalyse, dem technischen Design und der Entwicklung inkl. Modultests beauftragt.
„Was fachsprachlich so kompliziert klingt, war auch von der technischen Seite recht anspruchsvoll, aber die eigentliche Herausforderung lag in der Komplexität der Materie. Die urheberrechtlichen Ansprüche und Verträge in eine effiziente Logik zu bringen und IT-mäßig abzudecken, war teilweise eine schwierig zu knackende Nuss“, stellt Armin Fürst, Leiter des Competence Centers Softwareentwicklung bei BEKO, rückblickend fest.
Umfangreiche Rechteproblematik berücksichtigt
Wie vielfältig und umfangreich die Rechteproblematik für Medienunternehmen wie den ORF ist, wird deutlich, wenn man die verschiedenen Möglichkeiten in Betracht zieht: Wer darf wann wo wie und wie oft Filme, TV-Produktionen oder Ausschnitte senden? Darf das Recht weiterveräußert werden? Besteht ein exklusives Recht? Über welche Kanäle (terrestrisch, Satellit, Kabel, etc.) darf gesendet werden? Und dann gibt es noch die sogenannten AV-Rechte, diese betreffen die Nutzung des Materials für VHS-Kassetten oder DVDs. Und natürlich das Internet mit Formaten wie Video on Demand, das im alten System noch gar nicht berücksichtigt worden war.
Neu ist auch, dass pro Produktion mehrere Verträge mit unterschiedlichen Rechten in das System eingegeben werden können, um die daraus resultierenden Nettorechte zu ermitteln.
Integration mit dem Archiv und weitere neue Entwicklungen
Ein weiterer Vorteil der Orfeus-Applikation liegt in der Integration mit dem Archiv. Wenn ein Nachrichtenredakteur meint, dass für seinen Beitrag die Einspielung eines rauchenden Colts aus einem Westernklassiker eine gute Idee wäre, so kann er direkt im Archiv nachschauen, ob er die betreffende Szene auch verwenden darf. Darüber hinaus wurden unsaubere Lösungen im Altsystem wie zum Beispiel die vermischte Eingabe von Ländern und Sendern bereinigt.
Neue Entwicklungen wie das Live-Streaming im Internet wurden ebenfalls in Orfeus in-tegriert. Mehr noch: es bleibt auch für zukünftige Medienoptionen offen, die man heute vielleicht gar noch nicht kennt. Und noch einen weiteren Vorteil bietet Orfeus: Bisher wurden Verträge ausgehandelt, geschulte Mitarbeiter haben aus dem juristischen Fachtext die Kerninformationen extrahiert und systematisiert eingeben. Jetzt besteht sogar die Möglichkeit, den Prozess umzukehren. Die Rechte werden systematisiert erfasst und daraus kann die Basisversion für ein Vertragsdokument generiert werden. Das Design des neuen Systems bringt klare Verbesserungen und ermöglicht die Vollintegration in viele Umsysteme, was die Rechteverwaltung im ORF insgesamt beschleunigt.
BEKO Engineering & Informatik AG: Das Unternehmen verbindet österreichweit an fünf Standorten Hightech-Kompetenz zwischen Konstruktion und Information. Grundlage ist ein integriertes Geschäftsmodell aus Engineering und Informatik, das systemübergreifende Gesamtlösungen für Industrieunternehmen, die öffentliche Verwaltung, die Telekombranche und den Finanzsektor entwickelt.
Aussender: BEKO Engineering & Informatik AG
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Quelle: www.pressetext.com/news/20110608036
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