Experten: Nabucco Gas Pipeline wirtschaftlich fragwürdig

ANZEIGE: Home » Inhalt » Archivierte Beiträge » Beiträge aus 2011 » Experten: Nabucco Gas Pipeline wirtschaftlich fragwürdig

Berlin (pts017/14.07.2011/11:10) – Europäische Energie-Experten bezweifeln die Rentabilität und Zweckmäßigkeit der „Nabucco“ Gas Pipeline, die die EU mit den Kaspischen Quellenländern verbinden soll. Sie befürchten, dass das Projekt die kritische Grenze von 15 Milliarden Euro überschreiten könnte, was doppelt so viel wie die ursprüngliche Kalkulation der EU wäre. Bereits zu Jahresbeginn, haben Analysten des Britischen Energiekonzerns BP der Tageszeitung „Guardian“ gegenüber den ursprünglich angesetzten Preis von 7,9 Milliarden Euro bezweifelt. Nach deren Meinung würden mindestens 14 Mrd. Euro für den Bau der Nabucco Pipeline benötigt.

Dabei rückt das Thema Energiesicherheit seit Jahren ins Zentrum der deutschen und europäischen Außenpolitik. Eine gemeinsame europäische Energieaußenpolitik soll der Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten aus wenigen und teilweise instabilen Förderregionen entgegenwirken. Laut Umfrage des Eurobarometers vom Februar 2011 geben 31 % der Befragten in Deutschland die Sicherstellung der Energieversorgung als eine der Prioritäten bei der Zusammenarbeit im Energiesektor. Das sind 11 % mehr als der EU Durchschnitt.  (The European Union and energy)

Erst vor kurzem sagte der Managing Director der Nabucco Gas Pipeline, Reinhard Mitschek, in einer Konferenzschaltung aus Wien, dass sich der „Baubeginn auf 2013 und die Inbetriebnahme bis 2017 verschoben hat“. Er meint jedoch, dass die Summe von 14 bis 15 Mrd. Euro durch nichts untermauert sei. Obwohl Mitschek betonte, dass die wiederholte Verzögerung des Zeitplans keinerlei Auswirkungen auf die Auslastung der Pipeline hat, betrachten Analysten gerade das als einen der Hauptgründe für die Unklarheit. Sollte die Pipeline nämlich die Auslastung von 30 Milliarden Kubik Meter pro Jahr nicht erreichen, ist die Wirtschaftlichkeit des ganzen Projekts fragwürdig. Um dies zu gewährleisten, wird man die Pipeline an die Gasquellen im Iran, Turkmenistan und Aserbaidschan anschließen müssen. In Aserbaidschan wird Shah Deniz bereits vom Britischen BP Konzern betrieben.

Nach neusten Informationen sollen die Aktionäre des Shah Deniz Projekts bis Ende des Jahres die Transportroute des Aserbaidschanischen Gases nach Europa endgültig festlegen. Abgesehen von der Nabucco Pipeline werden auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen wie etwa über die Interconnect Turkey-Greece-Italy (ITGI) oder über die Trans Adriatic Pipeline (TAP). Bis Oktober erwarten die Gründer des Shah Deniz Projekts von den Beteiligten ihre endgültigen Vorschläge. Dabei wird die Entscheidung über die Export-Route voraussichtlich auf Basis von wirtschaftlichen, und nicht politischen Überlegungen getroffen. (c) 2011 Reuters Limited – 17 May 2011, 17:56 ( – REUTCY)

Trotz der Zweifel einiger Fachleute am Nabucco-Projekt ist gerade nach der Katastrophe von Fukushima die Frage nach Alternativen zur Atomkraft erneut in den Mittepunkt gerückt. So begrüßt die Mehrheit der Deutschen die schnelle Entscheidung zum Atomausstieg, ergab die Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend (http://bit.ly/iVtXgj). Dabei ist klar, dass der weltweit steigende Energiebedarf nur durch die Nutzung einer Vielzahl an Ressourcen – und nicht mit Nabucco allein – zu meistern ist.

Kontakt: Silvercomm PR, www.silvercomm.eu , Gennadi Silbermann, Tel: +49(0)30 81003246, g.silbermann@silvercomm.eu

Aussender: Silvercomm PR
Ansprechpartner: Gennadi Silbermann
E-Mail: g.silbermann@silvercomm.eu
Tel.: +49(0)30 81003246
Website: www.silvercomm.eu

Quelle: www.pressetext.com/news/20110714017

Die neuesten Beiträge