Leipzig (pts036/29.09.2011/15:30) – Die PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG zieht nach drei Tagen Kongress und Messe positive Bilanz: 12.500 Fachbesucher kamen zur einzigen Fachveranstaltung in Deutschland, alle Kernbereiche der professionellen Pflege, Betreuung und Homecare-Versorgung gleichwertig anspricht. 2.250 Teilnehmer bildeten sich im Kongress weiter. Am JUNGE PFLEGE Kongress Mitteldeutschland nahmen 1.000 Nachwuchskräfte teil. 262 Aussteller präsentierten sich auf 16.500 Quadratmetern. Auf der Messe und im Managementteil des Kongresses wurden vor allem politische Themen und neue Konzepte in der Pflegebranche vorgestellt und diskutiert. Der Praxiskongress widmete sich dem konkreten Wissensbedarf im Pflegealltag.
„Auf der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG wurden die Trendthemen der Branche diskutiert, von Konzepten gegen den Fachkräftemangel in Zeiten des demografischen Wandels bis zur Reform der Pflegeversiche-rung. Gemeinsam mit den wesentlichen Verbänden im Pflege- und Homecare-Bereich haben wir erneut eine wichtige Plattform für Vernetzung und Weiterbildung geschaffen“, erklärte Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH.
„Ich freue mich sehr, dass zahlreiche Kongress- und Messebesucher 200 Kilometer und mehr angereist sind, um sich in Leipzig über aktuelle politische Rahmenbedingungen, aber auch über Erfolgsrezepte in der Pflege- und Homecare-Praxis zu informieren.“
Mit 140 Veranstaltungen an acht speziellen, zum Teil parallel laufenden Thementagen mit 270 hochrangigen Referenten bot der Managementkongress der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG in diesem Jahr ein noch umfassenderes Fortbildungsspektrum als die Vorveranstaltung.
Top–Themen der Gesundheitspolitischen Auftaktveranstaltung: Fachkräftemangel und Pflegereform
Hochpolitisch wurde es am 27. September bei der Auftaktveranstaltung. Nach einem Impulsvortrag von Thomas Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, berichtete unter anderem Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), in einer Podiumsdiskussion aus der Praxis. „Podien wie die Gesundheitspolitische Auftaktveranstaltung der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG sind wichtiger Teil der politischen Aktivitäten der Branche. Damit können die Vertreter der Pflege politische Wirkung erzielen“, betonte Meurer. „Die PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG bietet uns ein bedeutendes Podium, um privatgewerbliche Positionen in der Pflege zu platzieren. Zudem ist die Messe eine sehr gute Gelegenheit, mit Branchenvertretern zu kommunizieren. Die Schwerpunktthemen in diesem Jahr waren dabei ganz klar die Reform der Pflegeversicherung sowie der Fachkräftemangel, der verstärkte Ausbildungsaktivitäten in Deutschland erfordert sowie parallel die Öffnung des einheimischen Marktes für ausländische Fachkräfte“, so Meurer weiter.
Die Voraussetzungen für den Einsatz ausländischen Pflegepersonals und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zählten deshalb zu den Inhalten des Thementages „Recht in der Pflege“ des bpa, der ebenfalls am 27. September stattfand. Eckpunkte der Pflegeversicherungsreform spielten in den Vorträgen ebenso eine Rolle. Zudem wurden unter anderem die Durchsetzung von Rechtsansprüchen gegenüber den Pflegekassen sowie Grundlagen der Entgeltverhandlung beleuchtet.
Neues „Gesamtkonzept zur Versorgung älterer Menschen mit Be-hinderung“ des Freistaates Sachsen vorgestellt
Bereits am ersten Kongresstag stellte der Kommunale Sozialverband (KSV) Sachsen ein neues „Gesamtkonzept zur Versorgung älterer Menschen mit Behinderung“ des Freistaates Sachsen im Rahmen des Thementages „Pflege und Behinderung“ vor. Vor zwei Jahren wurde das Thema auf der Leipziger Fachveranstaltung erstmals aufgegriffen. Nun hat eine Arbeitsgruppe des Landespflegeausschusses unter Federführung des KSV das deutschlandweit einmalige Konzept entwickelt. „Wir würden uns freuen, hier auf der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG in zwei Jahren herausragende Beispiele vorzustellen, die aus der Umsetzung des Konzeptes folgen“, erklärte Andreas Werner, Verbandsdirektor des KSV. Der gesamte Thementag „Pflege und Behinderung“ sei auf ein interessiertes Publikum gestoßen – darunter Vertreter von Trägern und Bildungseinrichtungen. „Der Thementag hat uns eine sehr effiziente Möglichkeit geboten, neue Ansätze zur Versorgung älterer Menschen mit Behinderung kompakt zu transportieren – vom politischen Gesamtüberblick am Vormittag bis zu konkreten Beispielen am Nachmittag“, so Werner weiter. „Mit der Vernetzung von Pflege und Behindertenhilfe ist die PFLEGE + HOMECARE weit vorn in Deutschland.“
Neuer Demenzatlas für Sachsen präsentiert
Auf dem Thementag „Versorgung von Menschen mit Demenz“ am 28. September 2011 präsentierte die Alzheimer Gesellschaft Sachsen mit dem „Demenzatlas für den Freistaat Sachsen – 2011“ erstmals neue Betroffenen-Zahlen für Sachsen. „Diese belegen den steigenden Bedarf an Versorgungskonzepten sowie die Dringlichkeit politischer Entscheidungen zur besseren Fürsorge für die Betroffenen“, betonte Knut Bräunlich, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Sachsen. Zudem liege bei kaum einer anderen Krankheit die Dunkelziffer so hoch: „Weltweit gibt es 35 Millionen an Demenz Erkrankte. 28 Millionen wissen jedoch nicht, dass sie erkrankt sind“, erklärte der Experte. „In zwei Jahren wollen wir die Ergebnisse wieder hier in Leipzig vorlegen“, so Bräunlich weiter. Der Vorteil der Leipziger Fachveranstaltung liege im vor Ort vertretenen Branchenmix aus allen Sektoren der Pflege. „Vernetzung gewinnt an Bedeutung – zwischen ambulant oder stationär, Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung, Palliativversorgung oder Demenzbetreuung. Denn Doppelstrukturen können wir uns nicht mehr leisten.“ Leipzig sei die geeignete Plattform für Debatten über den Paradigmenwechsel in der Pflegelandschaft. Der neue Demenzatlas soll vor allem sensibilisieren, die zahlenmäßige Entwicklung der Krankheitsfälle in den sächsischen Kommunen und Landkreisen sichtbar machen und der Krankheit ein Gesicht geben, so das Ziel der Alzheimer Gesellschaft Sachsen.
Der „Demenzatlas für den Freistaat Sachsen – 2011“ kann unter www.alzheimergesellschaft-sachsen.de heruntergeladen werden.
„Leipziger Erklärung„
Der Thementag des Deutschen Verbandes der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen e. V. (DVLAB) am 28. September stand im Zeichen einer neuen „Leipziger Erklärung“. Fach- und Führungskräften aus der Pflegebranche formulierten auf Anregung des DVLAB klare Forderungen an die Politik und die Wirtschaft. Zur Diskussion regte vor allem ein Vortrag zum Ende des Zivildienstes von Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), an. Moderiert wurde der Tag von Heiko Weit von der WEIT Führung GmbH. Bereits hier wurden von den Workshop-Teilnehmern aktiv Inhalte erarbeitet und zu konkreten Formulierungsvorschlägen zusammengefasst, die nach der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG finalisiert werden. Ziel sei ein Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Sozialbranche, der Unternehmen sensibilisiere, dass Wirtschaftswachstum ohne soziale Verantwortung arm mache, betonten die Vertreter des Branchenverbandes DVLAB.
„…sektorale Grenzen in der Pflege sind nicht mehr zeitgemäß…“
Zum ersten Mal fand in diesem Jahr der 1. Mitteldeutsche Intensivpfle-getag im Rahmen der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG statt. Hier wur-den unter anderem aktuelle Konzepte bei der pflegerischen Versorgung schwerstbetroffener Patienten vorgestellt und über den Neuzuschnitt der Aufgabenbereiche in den Gesundheits- und Pflegeberufen diskutiert – beginnend mit der Umverteilung ärztlicher Aufgaben auf Pflegekräfte bis zur besseren Vernetzung mit der nachstationären und ambulanten Versorgung. „Angesichts des demografischen Wandels und dem zu erwartenden erhöhten Pflegeaufwand für multimorbide – also mehrfach erkrankte Patienten – sowie Patienten mit Demenz müssen wir uns dieser Debatte stellen“, forderte Henry Rafler, Initiator des 1. Mitteldeutschen Intensivpflegetages und Pflegedirektor der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannstrost in Halle/Saale. „In Leipzig sind alle wichtigen Bereiche der Pflege vertreten, von der Krankenhauspflege bis zur Altenpflege, und der Mitteldeutsche Intensivpflegetag erweitert dieses Spektrum. Damit ist die Leipziger Messe eine gute Plattform, sich zu vernetzen und mit künftigen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Denn sektorale Grenzen in der Pflege sind nicht mehr zeitgemäß“, betonte Rafler. Zukünftig soll der Mitteldeutsche Intensivpflegetag alle zwei Jahre zur PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG stattfinden.
Best Practice ausgezeichnet: HUMAN Telematik Award und 1. Sächsischer Altershilfepreis
Auf der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG fanden erstmals auch zwei Preisverleihungen statt. Zehn Unternehmen und Projekte wurden in verschiedenen Kategorien mit dem HUMAN Telematik Award ausgezeichnet, der von der Fachzeitschrift Telematik-Markt.de initiiert wurde. Die Preise überreichte Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok.
Der erste Sächsische Altershilfepreis ging an insgesamt vier Projekte aus Scheibenberg, Rochlitz und Leipzig. Schirmherrin des Preises ist Christine Clauß, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz.
„Wichtig ist die Signalwirkung der Auszeichnungen“, betonte Kathrein Trute, Projektdirektorin der PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG. „Der Sächsische Altershilfepreis honoriert dringend notwendiges bürgerschaftliches Engagement.“ Den HUMAN Telematik Award erhalten Organisationen und Unternehmen, die früh auf technische Innovationen setzen, mit denen Pflege und Betreuung besser unterstützt und professionell Pflegende entlastet werden können.
Eine Übersicht aller Preisträger und Fotos von den Preisverleihungen finden Sie auf der Website www.pflege-homecare.de
Die PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG 2011 im Überblick
Die Fachmesse ist die einzige Fachveranstaltung in Deutschland, die alle Kernbereiche der professionellen Pflege, Betreuung und Homecare-Versorgung gleichwertig anspricht. Mit der Kombination aus Fachmesse und Kongress bietet die PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG für Management und Fachpersonal den wichtigsten Branchentreff im Herbst. Der begleitende Kongress gehörte 2011 mit 140 Veranstaltungen und 270 Referenten zu den größten Fortbildungsveranstaltungen des Gesundheitswesens in Deutschland. 262 Produktanbieter, Dienstleister sowie Verbände und Institute präsentieren sich 2011 in der Fachausstellung. Insgesamt kamen 12.500 Kongress- und Messebesucher nach Leipzig.
Die nächste PFLEGE + HOMECARE LEIPZIG findet vom 24. bis 26. September 2013 statt.
Aussender: Leipziger Messe GmbH
Ansprechpartner: Maren Lesche
E-Mail: m.lesche@leipziger-messe.de
Tel.: 0341-678-8188
Website: www.leipziger-messe.de
Quelle: www.pressetext.com/news/20110929036
Fotohinweis: Jana Künstner vom BVMed auf der PFLEGE + HOMECARE (Foto: Leipziger Messe)