Immer wieder kommt es bei der Computernutzung vor, dass Dateien gelöscht werden, später aber wieder benötigt werden. Zum einen handelt es sich dabei um unsachgemäße Löschvorgänge wie ein Versehen oder falsche Einschätzung über die Notwendigkeit die Daten doch zu behalten. Oder aber es geht um die Beweisführung von belastbaren Daten, die zur Spurenverfolgung absichtlich gelöscht wurden. Solche Dateien gehen nicht so schnell oder endgültig verloren, wie es manche Nutzer vielleicht meinen. Auch eine Datenwiederherstellung nach einer Datendefragmentierung, dem Neuaufsetzen eines Betriebssystems oder einer Zerstörung einer Festplatte ist unter bestimmten Umständen möglich.
Software und Tools für die Datenrettung
Es geschieht sehr schnell, dass durch automatisierte Vorgänge einzelne Dateien gelöscht werden, zum Beispiel bei einer manuellen Bereinigung von nicht mehr benötigten Files, das mehrfache Wiederholen, des “Delete“-Befehls verschiebt die markierte Datei von der Normalansicht in den Systempapierkorb. Wenn das bewusst geschieht, ist das Wiederherstellen kein Problem, oft geschieht das aber auch unbemerkt und dann wird es schwierig den Verbleib einer Datei nachzuvollziehen, insbesondere dann, wenn das File nicht klar gekennzeichnet und benannt wurde. Für die nachträgliche Datenwiederherstellung solcher Inhalte bieten Programme wirksame Funktionen. Die in der Software programmierte Automation durchforstet die Speicherplätze von Dateiordnern, Festplattenbereiche und Speicherorte anderer Sicherungsmedien wie USB-Sticks, SD-Karten oder auch Cloud-Dienste.
Je nach Software ist die Handhabung einfach oder auch intensiv, ein Grund hierfür ist auch die Beachtung komplexer Systemparameter. Eine intensive Einarbeitung in die Möglichkeiten der Systemwiederherstellung bringt so manche sicher verloren gegangene Datei wieder zum Vorschein. Dabei kann es sich um Daten rein privater Bedeutung handeln, zum Beispiel wichtige Erinnerungsbilder, die durch die Stapelverarbeitung versehentlich gelöscht wurden, oder eine Exceltabelle, die genau die Daten auflistet, die einem in der neuen Datei fehlen. Aber auch notierte Passwörter, PDF- und Nachweisdokumente gehören zu den üblichen Daten, die schnell aber auch unbeabsichtigt verloren gehen.
Der Verlust dieser Daten ist zwar meist schmerzlich, aber zumindest von der Relevanz her auf den persönlichen Schaden begrenzt. Anders sieht es aus, wenn aus unterschiedlichen gesetzlichen oder arbeitsrechtlichen Gründen eine Dateiwiederherstellung nötig wird. Digitale Dateien beinhalten oft sensible Daten, die ein Verdächtiger vielleicht gerne verloren oder vernichtet sieht. Viele Anwender wissen nicht, dass keine Datei nur durch das Drücken der Deletetaste vollständig im digitalen Nirvana verschwindet. Entweder wartet das File im virtuellen Papierkorb auf die Weiterverarbeitung oder aber, die Spuren des Verschwindens, lassen sich lesen, die Dateien finden und wiederherstellen.
Funktionsweise von Wiederherstellungsprogrammen
Solche Softwareprogramme bieten meist eine aufgeräumte, schlichte aber zweckdienliche Benutzeroberfläche, vergleichbar mit dem Dateiexplorer des genutzten Betriebssystems. Von dieser Ansicht aus lassen sich die gewünschten Laufwerke für das Durchsuchen auswählen. Je nach genutztem Programm helfen Eingabefelder und Auswahlfelder für die genauere Bestimmung der zu suchenden Files. Auch wenn dem Nutzer die genaue Bezeichnung nicht bekannt ist, Parameter wie Dateiformat, Erstellungszeitpunkt oder Änderungsdatum können bei der folgenden Suche wichtig sein. Die Systemsuche erfolgt dann automatisch, die gefundenen Daten werden über ein Protokoll oder eine Trefferliste für die weitere Verwendung dargestellt.