Für Sparer gab es schon weitaus bessere Zeiten: Die Niedrigzinspolitik, die von Seiten der Europäischen Zentralbank (kurz: EZB) verfolgt wird und man durchaus auch Nullzinspolitik nennen könnte, hat die klassischen Sparprodukte absolut unattraktiv werden lassen. Sparbücher oder auch Tages- wie Festgeld sind oftmals mit Guthabenzinsen von maximal 0,0125 Prozent ausgestattet – eine lukrative Veranlagung sieht anders aus. Am Ende frisst die Inflation das Ersparte auf.
Der Deutsche braucht also Alternativen. Schlussendlich sollen die 10 Prozent des Einkommens, das – so das Statische Bundesamt – auf die Seite gelegt wird, auch gewinnbringend angelegt werden. Noch bevor man sich mit etwaigen Alternativen zum Sparbuch oder zur Kapitallebensversicherung befasst, gilt zu klären, was einem persönlich wichtig ist.
Ist man eher sicherheitsorientiert oder würde man sich als risikoaffin bezeichnen? Soll ein höherer Betrag veranlagt werden oder plant man monatliche Sparraten? Wie lange soll angespart werden und wie viel Geld möchte man am Ende der Laufzeit zur Verfügung haben?
Aktien
Wer sich dafür entscheidet, Aktien zu kaufen, der erwirbt Anteile an einem Unternehmen – das ist die sogenannte Aktiengesellschaft. Steigt der Unternehmenswert, dann steigt in weiterer Folge der Preis der Aktie. Neben dem Kursgewinn gibt es auch noch die Dividende. Dabei handelt es sich um die Gewinnbeteiligung. Im Vorfeld kann aber niemand garantieren, dass der Aktienkurs steigt – sehr wohl kann es auch in die andere Richtung gehen.
Bevor man sein Geld in eine Aktiengesellschaft investiert, sollte man sich nicht nur mit den im Internet zu findenden Prognosen der Analysten wie Experten befassen, sondern sich selbst ein Bild über das Unternehmen machen. Ist man der Ansicht, dass die Strategie des Unternehmens zum Erfolg führt, weil eben besonders nachhaltig oder auch zukunftsorientiert gearbeitet wird, so mag es sehr wohl Sinn machen, in die Gesellschaft zu investieren. Wer aber unsicher ist, sollte besser die Finger von der Aktiengesellschaft lassen.
ETFs und Fonds
Fonds, die direkt an der Börse gehandelt werden, fassen zahlreiche Aktiengesellschaften zusammen. Aufgrund der dadurch entstehenden Diversifikation wird sogleich das Verlustrisiko reduziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle im Fonds vertretenen Gesellschaften an Wert verlieren, mag unwahrscheinlich sein – ausgenommen, sie befinden sich allesamt in der selben Branchen, die sodann eine Krise erleidet (beispielsweise Automobilbranche, Technologiesektor und dergleichen).
ETFs sind eine Fonds-Sonderform, die man auch als Indexfonds bezeichnet. Sie werden von keinem aktiven Fondsmanager verwaltet, sondern bilden letztendlich nur Börsenindizes ab – so beispielsweise den DAX. Steigen die Titel im DAX, so steigt auch der Wert des Indexfonds – und umgekehrt. Aufgrund der Tatsache, dass bei ETFs kein Manager tätig ist, fallen geringere Gebühren an.
Sachwerte
Antiquitäten, Autos, Musikinstrumente, Taschen oder auch Wein: Sachwerte sind Wirtschaftsgüter, für die es eine Nachfrage gibt und die einen bestimmten Wert haben, der steigen kann. Nebenbei gibt es noch ein weiteres Feld, denn Sachwerte können unter anderem auch Rohstoffe wie Immobilien, Sammlerstücke aber auch Edelmetalle sein. In 30 Jahren kann ein Gemälde, das heute noch von einem völlig unbekannten Maler geschaffen wurde, um einen sechsstelligen Betrag verkauft werden. Wein kann genauso im Wert steigen. Wer hier investiert, der kann durchaus hohe Gewinne verbuchen – jedoch auch nur, wenn sich das Produkt wie gewünscht entwickelt.
Kryptowährungen
Wer über Bitcoin Profit mit Bitcoin, der Mutter aller digitalen Währungen, arbeitet, der wird relativ schnell zu dem Ergebnis kommen, dass der Kryptomarkt ausgesprochen volatil ist – hier sind einfach immer extreme Kurssprünge möglich. Die Vergangenheit hat zudem mehrfach unter Beweis gestellt, dass man wirklich starke Nerven braucht, wenn man sein Geld in Kryptowährungen investiert.
Lag der Bitcoin noch zu Beginn des Jahres 2017 bei 1.000 US Dollar, so kratzte man zwölf Monate später an der 20.000 US Dollar-Grenze; Ende 2018 lag der Preis des Bitcoin bei 3.500 US Dollar. 2019 zeigte ein vergleichbares Bild: Bis Juni 2019 kletterte der Bitcoin-Preis auf fast 14.000 US Dollar – gegen Ende 2019 befand sich der Bitcoin bei unter 7.000 US Dollar.
Hohe Gewinne sind hier genauso möglich wie hohe Verluste. Der Kryptomarkt kann nur risikofreudigen Spekulanten empfohlen werden.