Die Generation 2.0
Dass das so genannte Internetzeitalter längst zum Alltag geworden ist und der globale Zugang zu Wissen durch neue elektronische Medien bereits die Generation der jungen Menschen unter 25 seit ihrer Geburt begleitet, sollte inzwischen schon außer Frage stehen. Interessant bleiben dabei jedoch nicht nur die soziopolitischen, sondern selbstverständlich auch die ökonomischen Folgen. Die Generation 2.0 findet bereits eine Welt vor, welche von iPhones, Tablets, digitalen Sozialnetzwerken und Mikrochips geprägt ist. Die Bedürfnisse der jungen Menschen haben sich trotz veränderter Bandbreite an Möglichkeiten dennoch nicht groß gewandelt. Der Zugang zu Wissen und zu Bildung ist und bleibt weiterhin ein wichtiger Faktor. Obwohl sich das Medium, welches benutzt wird, ändert, bleibt der Inhalt doch bestehen.
Das neue Zeitalter der E-Books
Ein gute Beispiel liefert die Entwicklung der E-Books: Literatur ist hier, inhaltlich unangetastet und lediglich in ihrer äußeren Form verändert, bequem zu lesen sowie preiswerter geworden. Die zunehmende Zahl verfügbarer Titel sowie die wachsende Verbreitung von E-Readern und Tablet PCs verläuft dabei parallel zur steigenden Nachfrage auf dem Markt. Vor allem die Generation der 14- bis 29-Jährigen ziehen E-Books inzwischen der Printliteratur vor. Im Bundesdurchschnitt betrifft dies laut einer BITKOM-Umfrage bereits 18 Prozent aller Bürger in der Bundesrepublik. Die wachsende Nachfrage verursacht natürlich auch Marktveränderungen. Etwa die Hälfte aller Verlagshäuser bieten E-Books im Sortiment an, mit steigender Tendenz. Kaum verwunderlich, dass der Großteil der Verlage davon ausgeht, dass Tablet-PCs die dominierenden Geräte für den Zugang zu Literatur sein werden.
Printmedien und die Nutzung elektronischer Daten
Fest steht, dass der Büchermarkt stark in Bewegung ist und auch in diesem Sektor die fortschreitende Technik Umwälzungen gebracht hat. Viele Tageszeitungen bieten bereits Abos in elektronischer Form an, die Auswahl an Titeln ist riesig geworden, viele Bücher können kostenlos gelesen werden. Der Zugang ist einfach, da sich auch der Onlinevertrieb immer mehr ausbreitet.
Im kulturellen beziehungsweise im sozialen und bildungspolitischen Bereich sind die Auswirkungen jedoch nicht so groß, wie viele befürchten. Denn es ist im Grunde genommen irrelevant, ob Kinder elektronisch lesen oder nicht. Wichtig ist, dass überhaupt gelesen wird und sich mit dem Inhalt der Literatur auseinander gesetzt werden kann.
Die Geschichte kennt dieses Phänomen
Im ökonomischen Sektor sieht die Lage natürlich nochmals anders aus: Was dem einen Profit ist, wird für viele Printverlage zur Existenzfrage. Wer nicht rechtzeitig den Anschluss findet, wird am Ende vieles verlieren. Doch man sollte dabei nicht außer Acht lassen, dass jeder Fortschritt – egal ob man diesen als positiv oder negativ betrachtet – seinen Preis hat. Die Geschichte bietet bereits genügend vergleichbare Beispiele. Kassetten haben Schallplatten auf dem Markt verdrängt, woraufhin diese durch CDs ersetzt wurden, welche inzwischen von Musik im MP3 Format abgelöst wurden. Dies bedeutet jedoch nicht den absoluten Exodus für Vinylfreunde; es fand lediglich eine Bedeutungsverschiebung statt.
E-Books und die Vorteile
Somit ist absehbar, dass der Vormarsch der elektronischen Bücher weiter gehen wird. Die positiven Seiten sollten dabei jedoch auch nicht außer Betracht gelassen werden. Dies betrifft nicht nur die jüngere Generation: Vor allem ältere Menschen können mit nachlassender Sehkraft von den Vorteilen des E-Books profitieren, da sich bei den Lesegeräten sowohl die Schriftgröße als auch die Schriftart individuell einstellen lassen. Bei jeder absehbaren Veränderung soll der kritische Blick nicht verloren gehen; wer jedoch nicht auf beiden Augen blind sein möchte, sollte auch die positive Seite berücksichtigen.
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