Wien (pts006/19.08.2013/08:50)
* Ausbauphase 1 des Großprojektes in Weißrussland abgeschlossen
* Umsatzerhöhung durch Projektfortschritt und Betrieb des Mautsystems in Polen
* EBIT trotz Belastungen wieder deutlich positiv
* Wirtschaftsjahr 2013/14 geprägt von Implementierungsprojekten und Projektentscheidungen
2013/14 Q1: 1. April – 30. Juni 2013 2013/14 Q1 +/-% 2012/13 Q1
Umsatz (in Mio. EUR) 121,4 +14% 106,4
EBIT (in Mio. EUR) 3,7 – -5,2
Periodenergebnis (in Mio. EUR) -1,0 +77 % -4,3
Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,23 +50 % -0,45
Die im Prime Market der Wiener Börse notierte Kapsch TrafficCom AG (ISIN AT000KAPSCH9) erzielte im ersten Quartal des Wirtschaftsjahres 2013/14 bedeutende Fortschritte bei ihren bestehenden Projekten. In Weißrussland konnte Ausbauphase 1 des landesweiten elektronischen Mautsystems abgeschlossen und nach Bilanzstichtag in Betrieb genommen werden. Während das Mautsystem im Polen im Berichtszeitraum einen beachtlichen Beitrag zu Umsatz und Ergebnis der Kapsch TrafficCom Group leistete, wurde das fertiggestellte System in der südafrikanischen Provinz Gauteng weiterhin nicht in Betrieb genommen. Umsatz und Ergebnis der Kapsch TrafficCom Group verbesserten sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres wieder deutlich.
„Das Quartalsergebnis ist nicht herausragend – auch von unserer Ziel-EBIT-Marge sind wir damit noch weit entfernt. Es zeigt aber die Fortschritte bei unseren bestehenden Errichtungs- und Betriebsprojekten. Es zeigt auch, dass die Medienberichte von Juli über unser Projekt in Südafrika überzeichnet waren“, resümiert Georg Kapsch, CEO der Kapsch TrafficCom AG.
Die Inbetriebnahme des Mautsystems in Südafrika war seit geraumer Zeit mehrfach verschoben worden. Seit Ende 2012 sind die Rahmenbedingungen dafür geklärt, offen sind nach wie vor die Unterzeichnung des entsprechenden Gesetzes durch den südafrikanischen Präsidenten und die Bekanntgabe des Starttermins. Die Errichtung des Systems ist weitestgehend bezahlt, die Kosten für die Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft werden von dem Kunden erstattet. Aufgrund der ausbleibenden Betriebsumsätze und zusätzlicher Kosten mindert dieses Projekt jedoch das Ergebnis von Kapsch TrafficCom derzeit beträchtlich.
In Weißrussland konnte Kapsch TrafficCom im Berichtsquartal die erste Phase des Auftrages für Errichtung und Betrieb des landesweiten elektronischen Mautsystems abschließen, der technische Betrieb startete am 1. Juli und der kommerzielle Betrieb am 1. August. Gleichzeitig erfolgte ein fließender Übergang zu Ausbauphase 2. Jede einzelne Phase dieses Großprojektes wird von Kapsch TrafficCom vorfinanziert und nach Betriebsbeginn innerhalb von drei Jahren bezahlt.
Einen weiteren Erfolg erzielte Kapsch TrafficCom in Nordamerika. Nachdem im Juli 2011 der Vertrag mit der E-ZPass Group verlängert wurde, die in 14 US-Bundesstaaten das weltweit größte interoperable Mautsystem betreibt, erhielt das Unternehmen im Juni 2013 einen neuerlichen Fünf-Jahres-Auftrag von der kanadischen Mautbehörde Cantoll über die Lieferung der nächsten Generation von On-Board Units für die Metropolregion Toronto. Damit sollte das hohe Volumen an On-Board Units in Nordamerika für die nächsten Jahre abgesichert sein.
In Chile wurde Kapsch TrafficCom mit einem Verkehrsmanagement-System beauftragt. Dies zeigt – wenn auch nur in kleinem Umfang – die zunehmende Bedeutung von Intelligent Transportation Systems (ITS), die seit einiger Zeit auch verstärkt im Fokus von Kapsch TrafficCom stehen.
Umsatz- und Ergebnissituation
Der Umsatz der Kapsch TrafficCom Group erreichte im ersten Quartal 121,4 Mio. EUR und lag damit um 14,1 % über dem Vergleichswert des Vorjahres von 106,4 Mio. EUR. Das EBIT, das im ersten Quartal des Vorjahres mit -5,2 Mio. EUR negativ war, betrug im Berichtszeitraum 3,7 Mio. EUR. Damit erzielte das Unternehmen trotz der Belastung durch die noch nicht erfolgte Inbetriebnahme des Systems in Südafrika eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Im Segment Road Solution Projects (RSP) erhöhte sich der Umsatz von 34,9 Mio. EUR im Vorjahr um 4,7 % auf 36,5 Mio. EUR im Berichtsquartal. Den wesentlichsten Beitrag lieferte das Errichtungsprojekt in Weißrussland, das sich auch in der Verbesserung des Ergebnisses widerspiegelt. Zum Umsatz trugen darüber hinaus die Projekte in Texas, USA, und Sydney, Australien, bei. Das EBIT erreichte im ersten Quartal -1,6 Mio. EUR nach -7,2 Mio. EUR im Vorjahr, die diesem Segment zugeordneten Aufwendungen konnten nicht vollständig gedeckt werden.
Im Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC) erhöhte sich der Umsatz von 67,7 Mio. EUR im Vorjahr um 19,3 % auf 80,8 Mio. EUR im ersten Quartal 2013/14. Zu dieser Steigerung trug vor allem der Betrieb und weitere Ausbau des polnischen Systems bei. Auch die Anzahl der verkauften On-Board Units konnte im Berichtsquartal gesteigert werden. Das EBIT erreichte auf dieser Basis trotz der Ergebnisminderung durch das Projekt in Südafrika 5,1 Mio. EUR nach 1,9 Mio. EUR im Vorjahr.
Das Ergebnis vor Steuern und das Periodenergebnis sind noch negativ. Ursache dafür ist der Rückgang des Finanzergebnisses auf -5,3 Mio. EUR aufgrund von Währungsschwankungen, die sich bei der Umrechnung konzerninterner Forderungen stichtagsbedingt negativ auswirkten.
Vermögenslage und Geldfluss
Das Bilanzbild der Kapsch TrafficCom Group spiegelte zum Ende des ersten Quartals 2013/14 den Fortschritt bzw. die Vorfinanzierung des Projektes in Weißrussland wider: Sowohl die Forderungen und Finanzverbindlichkeiten sind gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2013 angestiegen als auch das Nettoumlaufvermögen. Der Free Cashflow ist im Gegensatz zu den vergangenen Quartalen mit -37,2 Mio. EUR wieder negativ. Mit dem erfolgten Abschluss der ersten Ausbauphase beginnt nun die Bezahlung durch den Kunden.
Ausblick
Die nächsten Quartale werden von der Fortführung der bestehenden Aufträge geprägt sein. In Weißrussland sollte die nächste Ausbaustufe gegen Ende des Wirtschaftsjahres im Frühjahr 2014 in Betrieb gehen. Danach startet Phase 3, der weitere Ausbau des Systems um 1.500 km. Die Implementierung der laufenden Projekte in Frankreich, Australien und Texas sollte großteils bis Ende des Wirtschaftsjahres abgeschlossen werden.
Mit Spannung erwartet Kapsch TrafficCom die nächsten Entwicklungen in Südafrika und auch in Slowenien, wo die Ausschreibung des Mautsystems zuletzt annulliert wurde. Darüber hinaus wird mit weiteren Ausschreibungen gerechnet. Parallel dazu geht das Unternehmen aktiv auf mögliche Interessenten für Mautsysteme zu, wie dies bereits in Weißrussland erfolgreich war. Das Management berichtet von großem Interesse auch in anderen Ländern. Die Kapsch TrafficCom Group sieht sich mit ihrer ITS-Strategie und der neuen Unternehmensstruktur für jegliche Wachstumschancen gut aufgestellt.
Der Bericht über das erste Quartal des Wirtschaftsjahres 2013/14 ist abrufbar unter (http://www.kapsch.net//ktc/investor_relations/reports/download/Quarterly-reports/2013-14/KTC_IR_Report_FY14-Q1?lang=de-AT).
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS) in den Applikationsbereichen Mauteinhebung, städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsüberwachung, Kontrolle von Nutzfahrzeugen, elektronische Fahrzeugregistrierung, Verkehrsmanagement und V2X Kooperative Systeme. Kapsch TrafficCom deckt mit durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden, von Komponenten und Subsystemen über deren Integration bis zum Betrieb, aus einer Hand ab. Die Lösungen von Kapsch TrafficCom helfen, die Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu optimieren und verkehrsbedingte Umweltbelastungen zu reduzieren. Das Kerngeschäft ist, elektronische Mautsysteme für den mehrspurigen Fließverkehr zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Referenzen in 43 Ländern auf allen Kontinenten machen Kapsch TrafficCom zu einem weltweit anerkannten Anbieter im Bereich der elektronischen Mauteinhebung. Als Teil der Kapsch Group, einem 1892 gegründeten österreichischen Technologiekonzern im Familienbesitz, verfügt Kapsch TrafficCom mit Hauptsitz in Wien, Österreich, über Niederlassungen und Repräsentanzen in 33 Ländern, notiert seit 2007 an der Wiener Börse (KTCG) und erwirtschaftete mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wirtschaftsjahr 2012/13 einen Umsatz von 488,9 Mio. EUR.
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Quelle: www.pressetext.com/news/20130819006