Wien (pts019/17.01.2012/13:30) – Am 26. Januar lädt die Österreichische Gesellschaft für Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie (www.oemkg.at ) anlässlich ihrer Jahrestagung zur Kongresspressekonferenz ab 9.30 Uhr ins „Billrothhaus“ (Frankgasse 8). Diese FachärztInnengruppe durchläuft eine 12-jährige Ausbildung. Entsprechend hochklassige sind ihre Leistungen.
Diesmal steht die Augenhöhle (Orbita) im Mittelpunkt. Die Aspekte sind sehr vielfältig und bereits recht banale Ereignisse wie ein Faustschlag oder ein Tennisball, der das Auge trifft, können zu Verletzungen der Augenhöhle mit teilweise dramatischen Folgen führen. Aber auch andere Ursachen können Eingriffe nötig machen. Wir geben einen kurzen Überblick zu den einzelnen Referaten.
„Zurück in die Augenhöhle!“ – Univ. Prof. DDr. Gert Santler/Kongresspräsident (Wels)
Morbus Basedow, eine Schilddrüsenerkrankung, führt über entzündliche Prozesse in der Augenhöhle zu einer Verdickung der Augenmuskel und zu einer Vermehrung des Augenhöhlenfettes. Dadurch wird der Augapfel aus der Augenhöhle herausgepresst. Die chirurgische Therapiemöglichkeiten kommen dann zum Einsatz, wenn die medikamentöse Therapie die Entzündung nicht oder nur unzureichend zum Stillstand bringen kann. Der Zugang zu den Augenhöhlenwänden führt bei dieser Operation über später unsichtbare Schnitte in der Bindehaut und nur einen Zentimeter im sichtbaren Bereich, so dass diese Operation nahezu keine sichtbaren Narben hinterlässt. Die Anwendung neuer ultraschallbasierter Mikrosägen ermöglicht es diese Operation sehr gewebeschonend durchzuführen. (Illustrationsfotos verfügbar)
„Verletzungen am Gesichtsschädel“ – Univ. Prof. DDr. Wolfgang Puelacher (Innsbruck)
Trotz hochentwickelnder Schutzmaßnahmen (Helm, Kinnschutz, Zahnschutz, etc.) bleibt der Kopf ein exponierter Teil des Körpers und ist sehr häufig Verletzungen ausgesetzt. Besonders deutlich zeigt sich dies bei Verkehrs- (z.B. Motorrad) und zunehmend auch bei Sportverletzungen (z.B. Schifahren, Snowboarden, Tennis etc.). Langzeitstudien weisen auf ein konstantes Anwachsen der Unfallzahlen in den letzten 30 Jahren hin. An der Klinik Innsbruck sind 30% der Verletzungen sportbedingt. Mit den modernen dimensionsmäßig differenziert abgestuften mininaturisierten Platten- und Schraubensystemen aus Titan, die in einer Vielzahl funktioneller Formen verfügbar sind, können Mittelgesichts-, Orbita- und Unterkieferfrakturen im Sinne einer auf die jeweilige Fraktursituation abgestimmten funktionsorientierten Osteosynthese standardmäßig effizient versorgt werden. Seit einigen Jahren finden bioresorbierbare Osteosynthesematerialien zunehmend Verwendung. Diese Biomaterialien lösen sich nach Abheilung des Knochenbruches (ähnlich wie chirurgische Fäden) im Körper auf. Sie werden zu Wasser und Kohlensäure abgebaut und ausgeschieden. Dieses Vorgehen erspart den PatientInnen eine Zweitoperation zur Entfernung des konventionellen Osteosynthesematerials. Eine spezielle Indikation für resorbierbare Materialien besteht bei Kindern, da bei kleinen Patienten im Wachstum eine Entfernung von nicht resorbierbarem Osteosynthesematerial notwendig ist. (Illustrationsfotos verfügbar)
„3D–Computer–Navigation“ – PD DDr. Mathias Feichtinger (Graz)
Die Augenhöhle bietet aus anatomischer Sicht ein sehr komplexes Bild. Neben dem eigentlichen Auge enthält sie auf engstem Raum eine Vielzahl von Nerven, Gefäßen und Muskeln. Es handelt sich also grundsätzlich um eine sehr sensible Region mit hohem Verletzungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen. Es ist daher naheliegend, dass man lange Zeit auf der Suche nach einem System war, dass eine gezielte Steuerung und Führung der Operationsinstrumente und damit eine Minimierung des Verletzungsrisikos ermöglicht. Grundlage bildet die „3D-Computer Navigation“, ein Konzept welches sich ursprünglich aus der Neurochirurgie entwickelte und Ende der neunziger Jahre Einzug in den Fachbereich der „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ gehalten hat. Hierbei bedient man sich der sogenannten 3D-Bilddiagnostik. Der potentielle Einsatz dieser Technik in der „Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie“ ist vielfältig und natürlich nicht nur auf die Augenhöhle beschränkt. In der Orbita verwenden wir sie unter Anderem zur gezielten Entfernung von Fremdkörpern wie Schrotkugeln oder auch Knochen- und Glassplitter nach einem Verkehrsunfall, insbesondere aber auch bei komplexen Gesichtsschädelfrakturen zur Wiederherstellung der knöchernen Symmetrie. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Diagnostik und Therapie von Tumoren der Augenhöhle. Gerade bei benignen Tumoren wie z.B. Neurinomen (Nervenscheidentumor) oder Lymphangiomen (Geschwulst der Lymphgefässe) kann durch diese minimal invasive Technik oftmals eine offene Biopsie vermieden werden.
„Lidkorrektur – Kein Bagatelleingriff!“ – Prim. Univ-Prof. DDr. Franz Watzinger (St.Pölten)
Die Augenlider sind unverzichtbare Organteile zum Schutz unserer Augen. Die Lidschlagfrequenz von 12/Minute ergibt rund 6.3 Mio. Lidschläge im Jahr zur Benetzung der Hornhaut mit Tränenflüssigkeit. Voraussetzung ist eine klaglose Ausformung der Lider, die mit dem Alter in der Regel abnimmt, aber nicht immer Beschwerden hervorruft. Betroffen sein können die Ober- oder die Unterlider. In allen Fällen ist eine gewissenhafte augenärztliche Untersuchung Grundvoraussetzung. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die gewissenhafte Vermessung, die im Sitzen zu erfolgen hat. Dabei wird exakt angezeichnet, auf welche Areale sich der Eingriff bezieht. Im Liegen verändern sich die Verhältnisse und die entsprechende Markierung würde zu Fehlergebnissen führen. In bestimmten Fällen (tief stehende Augenbrauen, tiefer Stirnbereich) ist auch eine Mit-Korrektur der Stirnhaut erforderlich, da es sonst zu Lidfehlstellungen kommen kann. Sehr bedeutsam ist auch die korrekte Beurteilung hinsichtlich der Resektion (Entfernung) von Fettpölsterchen aus der Orbita (Augenhöhle), die Einiges an persönlicher Erfahrung voraussetzt, da es keine Computersimulationsmodelle gibt. Es darf nicht zu stark reduziert werden, um Hohläugigkeit zu vermeiden. Wir sprechen in solchen Fälle von einem halonierten Auge. Hintergrund der Fettentfernung ist die Tatsache, dass bei altersbedingter Bindegewebsschwäche das Fett „nach vorne“ quillt und unschöne Pölsterchen an den Lidern entstehen lässt. (Illustrationsfotos verfügbar)
Weitere Details bietet die Pressekonferenz „Geheimnisse der Augenhöhle“:
Donnerstag, 26. Januar 2012, 9.30h – 10.30h
„Billrothhaus“, 1090 Wien, Frankgasse 8
Garagen: Otto-Wagner-Platz (vor alter Nationalbank) & Votivgarage
Link zur Veranstaltung: www.v-p-c.at/oegmkg2012
Link zur Gesellschaft: www.oegmkg.at
Link zum Kongress: www.mkg-kongress.at
Sämtliche Pressetexte bereits verfügbar, vielfältiges Illustrationsmaterial.
Aussender: MedCommunications GmbH
Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Schuhmayer
E-Mail: office@intmedcom.com
Tel.: 0043-699-10999129
Website: www.v-p-c.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20120117019