Linz (pts006/17.07.2012/09:00) – „Hand aufs Herz: Schon mal blau gemacht?“ So lautete die Frage, die karriere.at (www.karriere.at), Österreichs reichweitenstärkste Online-Jobbörse, seinen Usern im Juni stellte. Ergebnis der Online-Befragung: Während sich insgesamt ein Drittel der befragten 604 Arbeitnehmer vorstellen kann, zumindest „in Notsituationen“ einen Krankenstand zu simulieren, vertrauen neun von zehn Unternehmensvertretern auf die Ehrlichkeit ihrer Mitarbeiter.
Grundsätzlich sollten die Ergebnisse Freude bei den österreichischen Arbeitgebern hervorrufen: Die Mehrheit der befragten Arbeitnehmer schließt „Blaumachen“ generell aus. 42 Prozent gaben an, aufgrund von Gewissensbissen ihre Arbeit auf keinen Fall zu schwänzen. Weitere 22 Prozent würden nie „krank feiern“, da sie in ihren Jobs glücklich seien. Einer von vier Arbeitnehmern (25 Prozent) schließt das „Erschummeln“ von Krankenstandstagen für sich nicht kategorisch aus und würde zumindest in Notsituationen der Arbeit fernbleiben. Jeder Neunte (11 Prozent) hat laut Umfrage des Jobportals keinerlei Skrupel und sagt: „Sicher – andere machen das doch auch.“
Fünf Prozent: „Rund um Feiertage steigen Krankenstände“
Auf der Gegenseite befragte karriere.at 183 Unternehmensvertreter – das überraschend einhellige Ergebnis: Exakt jeder zweite Befragte (50 Prozent) glaubt, dass Mitarbeiter nur in seltenen Einzelfällen „tachinieren“ würden. Vier von zehn (40 Prozent) gaben an, dass Blaumachen kein Problem im Unternehmen sei, da das Arbeitsklima stimme. Lediglich fünf Prozent beobachten einen Anstieg der Krankenstände rund um Feiertage. Ebenso viele haben mit Schwänzern schlechte Erfahrungen gemacht und folglich strenge Regeln eingeführt.
„Interessant ist, dass das Thema Blaumachen von den meisten Unternehmen nicht als großes Problem wahrgenommen wird. Aber auch der Großteil der Arbeitnehmer schließt Blaumachen für sich aus, was als Indiz für eine hohe Arbeitsmoral gewertet werden kann“, kommentiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid die Umfrageergebnisse. Dennoch falle die Diskrepanz zwischen Mitarbeiter- und Unternehmerebene auf.
Doch lassen sich „selbsterlaubte“ Urlaubstage von Mitarbeitern überhaupt vermeiden? Smid plädiert für möglichst flexibles Zeitmanagement in Unternehmen: „Viele Mitarbeiter, wie in etwa alleinerziehende Eltern, kann es durchaus vor Probleme stellen, sämtliche private und familiäre Verpflichtungen außerhalb der Arbeitszeiten wahrzunehmen. Sind Gleitzeitregelungen in Unternehmen wenig flexibel, kann dies möglicherweise dazu führen, dass Arbeitnehmer in Notsituationen eher Krankenstände beanspruchen.“ Nicht nur im Hinblick auf den Vertrauensbruch zwischen Arbeitnehmer und -geber sei „Blaumachen“ problematisch: „Bestehende Dienstverträge sind einzuhalten. Was Arbeitnehmer oft vergessen, ist die Tatsache, dass Unternehmen durch eigenmächtiges Blaumachen oft hohe Kosten entstehen. Das heißt, dass Mitarbeiter, die ohne Grund Krankenstand konsumieren, nicht nur ihrem Chef sondern letztlich auch ihren Kollegen und sich selbst schaden.“
Das Umfrageergebnis im Detail:
Hand aufs Herz: Schon mal blau gemacht? (604 Arbeitnehmer)
- Niemals, ich hätte ärgste Gewissensbisse. 42 Prozent
- Nein. Ich bin in meinem Job zufrieden. 22 Prozent
- Nur in Notsituationen würde ich daran denken. 25 Prozent
- Sicher – andere machen das doch auch. 11 Prozent
Blaumachen: Ein Problem in Ihrem Unternehmen? (183 Arbeitgeber)
- Nein. Stimmt das Arbeitsklima, kommt so etwas nicht vor. 40 Prozent
- Selten, wahrscheinlich nur in Einzelfällen. 50 Prozent
- Rund um Feiertage häufen sich Krankenstände. 5 Prozent
- Wir haben strenge Regeln aufgrund schlechter Erfahrungen. 5 Prozent
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Quelle: www.pressetext.com/news/20120717006
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