Wien (pts010/02.04.2012/09:45) – Das Vienna Institute for Safety & Systems Engineering (VISSE) der FH Campus Wien lädt am 17. April 2012 zum ersten Safety Day ein. „Safety“ gewährleistet, dass der Betrieb von komplexen technischen Systemen keinen Schaden für Mensch, Umwelt oder das System selbst verursacht. Das spielt insbesondere dann eine wichtige Rolle, wenn technische Systeme sicherheitskritische Aufgaben übernehmen – von Rettung über Flugfunk, Bahn, Auto bis Medizintechnik.
Das VISSE präsentiert im Rahmen des Safety Day den von ihm entwickelten Integrativen Safey Prozess ISaPro®. Darüber hinaus informieren ExpertInnen von Frequentis, Synspace und TÜV gemeinsam mit ForscherInnen des VISSE über branchenübergreifende Entwicklungen und praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der funktionalen Sicherheit und System Safety.
Aktuell ist Safety ein wichtiges Thema in der Automobilindustrie. Letzten November trat die ISO-Norm 26262 in Kraft, die die Anforderungen an die Entwicklung von elektronischen Systemen im Fahrzeug erhöht. So stellt die Norm beispielsweise sicher, dass elektronische Komponenten in der Servolenkung eines Autos den Fahrkomfort verbessern und gleichzeitig die zusätzliche elektronische Steuereinheit nicht gefährdend wirkt. Das hat zur Folge, dass immer mehr Automobilhersteller von ihren zuliefernden Unternehmen die Anwendung der ISO 26262 als Basis für die Auftragsvergabe verlangen. Im Maschinen- und Anlagenbau legt ISO/EN 13849-1 die Standards fest. Die praktische und ausfallssichere Umsetzung der Normen, nämlich die Normen in allen relevanten Unternehmensbereichen und -abläufen fachlich korrekt zu interpretieren und anzuwenden, bedeutet für Unternehmen bei der Einführung sowohl einen personellen als auch finanziellen Initialaufwand.
FFG fördert Integrativen Safey Prozess ISaPro®
„Dass VISSE hat mit seinem Integrativen Safety Prozess ISaPro® für Unternehmen ein Instrument geschaffen, die geforderten Normen kostengünstig und effizient in ein einheitliches Vorgehensmodell zu integrieren“, so DI (FH) Hans Tschürtz, MSc, MSc, Leiter des VISSE. Der Prozess wurde im Rahmen des mit 770.000 Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft geförderten Projekts „Safety Competence Center Vienna“ entwickelt. Kernelement ist ein Safetyprozess, der sich in vorhandene Prozesse von Unternehmen branchenunabhängig integrieren lässt und sowohl mit industriellen Prozessreifegradmodellen als auch mit standardisierten Methoden des Quali-täts- und Projektmanagements vereinbar ist.
VISSE baut europaweite Safety-Wissensdrehscheibe auf
Der staatliche und wirtschaftliche Druck auf Unternehmen steigt, Systeme sicher und kosteneffizient zu entwickeln, gleichzeitig fehlt Know-how. Das VISSE ist dabei, eine europaweite Safety-Wissensdrehscheibe für unterschiedliche Branchen aufzubauen und positioniert sich damit als wichtiger Kooperationspartner für Industrie und Wirtschaft. Bestehende Vorzeigekooperationen sind jene mit SynSpace, einem international tätigen Beratungsunternehmen auf Prozessebene – mit Schwerpunkt Funktionale Sicherheit u.a. im Automotivebereich und mit dem in Wien angesiedelten High-Tech-Unternehmen Frequentis. Als internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen in den Geschäftsfeldern Air Traffic Management und Public Safety & Transport verfügt Frequentis bereits über eine große Expertise. „Nach wie vor herrscht in vielen Unternehmen ein zu geringes Bewusstsein für Safety bzw. wird der Bedarf gerade erst erkannt. Nach dem Safety Day werden wir ab Herbst Safety Round Tables ins Leben rufen, um die Safety Community weiter auszubauen,“ kündigt Tschürtz die nächsten Schritte an.
Programm
- 8.30 Uhr: Registrierung der TeilnehmerInnen
- 9.00 Uhr: Eröffnung & Begrüßung – Geschäftsleitung der FH Campus Wien
- 9.15 Uhr: Key Note: Industrial Challenges of System Safety – DIin Gabriele Schedl, Director Safety Management, Frequentis AG, Regional Vice President Europe, International System Safety Society
- 10.00 Uhr: ISaPro® – der Integrative Safety Prozess – ein Vorgehensmodell für die Zukunft – DI (FH) Hans Tschürtz, MSc, MSc, Leitung VISSE
- 11.00 Uhr: Kaffeepause
- 11.30 Uhr: Harmonisierung von Normen und Standards im Safety Umfeld: Beispiele aus der Praxis – Dipl. Wirtschaftsingenieur Wolfgang Schorr, Principal Consultant, SynSpace AG
- 12.30 Uhr: Mittagspause
- 14.00 Uhr: Safety im Softwarebereich – ein Anwendungsbeispiel – DI (FH) Peter Krebs, F&E VISSE
- 15.00 Uhr: Kaffeepause
- 15.30 Uhr: Integratives Safety Management im Anlagenbau – DI Dr. Reinhard Preiss, Fachbereichsleiter Anlagensicherheit – TÜV Services GmbH
- 16.15 Uhr: Funktionale Sicherheit/System Safety – Ausblick – DI (FH) Hans Tschürtz, MSc, MSc, Leitung VISSE
- Ca. 16.30 Uhr: Gewinnspiel – Ziehung
- Ca. 17.00 Uhr: Ende der Veranstaltung mit anschließendem Networking (bis ca. 19.00)
Vienna Institute für Safety & Systems Engineering (VISSE)
Das Vienna Institute für Safety & Systems Engineering (VISSE) der FH Campus Wien hat sich in den Bereichen der angewandten Forschung und Entwicklung als Partner für die Industrie und Wirtschaft etabliert. Es stellt seine Kompetenz sowie sein Kompetenznetzwerk Unternehmen und anderen Institutionen zur Verfügung. Das VISSE ist auf die Entwicklung Safety-relevanter Systeme spezialisiert. Die Entwicklung solcher Systeme unter Einhaltung geltender Safety Standards und Normen (z.B. IEC61508, ISO26262) erfordert die Anwendung spezifischer Vorgehensweisen auf der Prozessebene und Spezial-Know-how in der technischen Realisierung. Das VISSE orientiert seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an Fragen der Systemsicherheit und besteht aus zwei Kompetenzteams. Das Safety Competence Center Vienna konzentriert sich dabei auf die Prozessebene, das Safety Network Engineering Team auf die technische Umsetzung sicherheitsrelevanter Systeme. www.fh-campuswien.ac.at .
Safety Competence Center Vienna
Das Projekt Safety Kompetenzzentrum mit Fokus auf „System Safety“ ist für kooperierende Unter-nehmen von besonderem Interesse. Es ermöglicht ihnen, Safety-relevante Problemstellungen kos-tengünstig auszulagern und maßgeschneiderte Lösungen zu erhalten. Personal kann durch Safety-Trainings bedarfsgerecht ausgebildet werden. Ziel ist es, einen branchenunabhängigen, integrativen Safety Prozess zu entwickeln. Das gewonnene Know-how fließt auch in die Lehre der Fach-hochschule zurück. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fördert im Rahmen von COIN für fünf Jahre mit 70% das mit rund 1,1 Mio Eur dotierte Projekt „Safety Competence Center Vienna“ der FH Campus Wien. COIN (Cooperation & Innovation), das Programm der FFG, stärkt mit der Linie „Aufbau“ zentrale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovations-KompetenzträgerInnen.
FH Campus Wien
Die FH Campus Wien besteht in der heutigen Form seit 2002 und erhielt den Status „Fachhochschule“ im Sommer 2004. Mit mehr als 3.800 Studierenden ist die FH Campus Wien die größte FH in Wien und eine der größten Fachhochschulen österreichweit. In den Departments „Applied Life Sciences „, „Technik“, „Bautechnik“, „Gesundheit“,“Soziales“ und „Public Sector“ steht den Studie-renden ein Angebot an rund 40 Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Masterlehrgängen zur Auswahl. Die FH Campus Wien arbeitet insbesondere mit der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien zusammen. Die Gesundheits-Studiengänge werden in Kooperation mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) geführt. „Public Management“ wurde in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, „Tax Management“ mit dem Bundesministerium für Finanzen entwickelt. Zahlreiche F&E-Projekte der Studiengänge und externe Auftragsforschung werden über eigene Forschungsgesellschaften abgewickelt. Die FH Campus Wien ist mit Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen ebenso vernetzt wie mit Partner-Schulen aus BHS und AHS. www.fh-campuswien.ac.at
Aussender: FH Campus Wien
Ansprechpartner: Mag. Sonja Wallner
E-Mail: sonja.wallner@fh-campuswien.ac.at
Tel.: 0043 1 606 68 77 -6403
Website: www.fh-campuswien.ac.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20120402010
Foto: www.pressetext.com/news/media/20120402010
Fotohinweis: FH Campus Wien