Ingelheim/Indianapolis (pts/11.01.2011/13:55)
- Die Zusammenarbeit in der Diabetesversorgung konzentriert sich auf vier Wirkstoffe in der Entwicklungs-Pipeline, die verschiedenen vielversprechenden Substanzklassen angehören.
- Die Unternehmen werden gemeinsam eine Gruppe von oralen Antidiabetika und Basal-Insulinanaloga entwickeln und vermarkten. Die Allianz schließt zusätzlich die Option für die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung eines monoklonalen TGF-beta-Antikörpers ein.
- Die innovative Phase-III Diabetes-Pipeline von Boehringer Ingelheim wird dabei um zwei Basal-Insulinanaloga, die derzeit von Lilly entwickelt werden, ergänzt.
- Die Vereinbarung fördert das erklärte Ziel von Lilly, eines der breitesten Produkt-Portfolios in der Diabetesversorgung zu bieten und gemeinsam mit Boehringer Ingelheim Diabetespatienten, ihren Ärzten und den Kostenträgern mehr therapeutische Optionen zur Verfügung zu stellen.
- Heute wird Boehringer Ingelheim eine Pressekonferenz und Lilly eine Investoren-Telefonkonferenz veranstalten, um die Details der Allianz-Vereinbarung zu erläutern.
Boehringer Ingelheim und Eli Lilly and Company (NYSE: LLY) haben heute eine weltweite Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von Diabeteswirkstoffen, die sich zurzeit in den mittleren und späten Stadien der klinischen Entwicklung befinden, bekannt gegeben. Die Vereinbarung umfasst die beiden oralen Antidiabetika von Boehringer Ingelheim – Linagliptin und BI10773 -, die beiden Basal-Insulinanaloga von Lilly – LY2605541 und LY2963016 – sowie die Option zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von Lillys monoklonalem TGF-beta-Antikörper.
Linagliptin ist ein Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor (DPP-4-Inhibitor) aus der eigenen Forschung von Boehringer Ingelheim und wird als eine einmal täglich einzunehmende Tablette zur Behandlung des Typ 2 Diabetes entwickelt. Es wird zurzeit von den Behörden in den USA, in Europa und Japan für die Marktzulassung geprüft. Für den Wirkstoff BI10773 von Boehringer Ingelheim begann im letzten Jahr die Aufnahme der Patienten in klinische Phase-III-Studien. Dieser Wirkstoff hemmt den natriumabhängigen Glukosetransporter-2 (sodium-dependent glucose co-transporter-2, SGLT-2) und gehört zu einer neuartigen Klasse von Wirkstoffen, die die Glukoserückresorption in der Niere hemmen. Zurzeit sind keine SGLT-2-Inhibitoren für die Therapie zugelassen.
Die beiden experimentellen Basal-Insulinanaloga von Lilly sollen 2011 in die Phase III der klinischen Entwicklung eintreten. Diese beiden Kandidaten sind LY2605541, ein strukturell neuartiges Basal-Insulinanalogon, und LY2963016, ein Insulin glargin Produkt. Die Vereinbarung enthält auch eine Option für Boehringer Ingelheim, gemeinsam mit Lilly ein weiteres Diabetes-Molekül von Lilly zu entwickeln und zu vermarkten. Hierbei handelt es sich um einen monoklonalen TGF-beta-Antikörper, der sich zurzeit in der Phase II der klinischen Entwicklung für Patienten mit Diabetes und chronischen Nierenleiden befindet.
Durch diese Allianz lassen sich die wissenschaftliche Expertise und gemeinsamen Unternehmensressourcen von zwei führenden forschenden pharmazeutischen Unternehmen gezielt einsetzen, um die Bedürfnisse der Patienten zu adressieren, die sich aus der zunehmenden Ausbreitung des Diabetes Typ 2 weltweit ergeben.
„Wir sind über diese erneute und umfassende Allianz mit Boehringer Ingelheim hoch erfreut, da wir bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich kooperiert haben“, sagte Dr. John C. Lechleiter, Chief Executive Officer von Lilly. „Durch unsere Allianz entsteht eine der vielversprechendsten Diabetes-Pipelines in der pharmazeutischen Industrie. Diese Zusammenarbeit erweitert unsere Angebotspalette für Menschen mit Diabetes, stärkt und vergrößert unsere Ressourcen in der Diabetesversorgung und bietet die Aussicht auf neue Umsätze, womit Patentverluste bei mehreren unserer Produkte aufgefangen werden können.“
„Boehringer Ingelheim und Lilly haben sich für diese strategische Allianz im Diabetessektor zu einem Zeitpunkt entschieden, an dem wir bei Boehringer Ingelheim mit innovativen Wirkstoffen aus unserer eigenen Forschung und Entwicklung in ein weiteres neues Therapiegebiet vordringen. Diese Kooperation kombiniert Vorteile aus Lillys Expertise auf dem Diabetesmarkt und zwei experimentellen Basal-Insulinanaloga mit Boehringer Ingelheims umfangreicher und innovativer Pipeline mit Wirkstoffen in späten Entwicklungsstadien“, sagte Prof. Dr. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim.
Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Lilly eine erste Einmalzahlung in Höhe von 300 Mio. Euro an Boehringer Ingelheim leistet. Boehringer Ingelheim hat zusätzlich Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 625 Mio. Euro, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für Linagliptin und BI10773 erreicht werden. Lilly hat Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 650 Mio. US$, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für seine beiden Basalinsulin-Analoga erreicht werden. Sollte Boehringer Ingelheim entscheiden, sich an der Phase-III-Entwicklung und potenziellen Vermarktung des monoklonalen TGF-beta-Antikörpers zu beteiligen, hätte Lilly Anspruch auf Options- und Erfolgszahlungen in Höhe von bis zu 525 Mio. US$ beim Erreichen bestimmter zulassungsrelevanter Meilensteine. Die Unternehmen werden zu gleichen Teilen für laufende Entwicklungskosten aufkommen. Nach der erfolgreichen behördlichen Zulassung der Produkte aus dieser Allianz werden sich die Unternehmen auch die Produktvermarktungskosten und Bruttomargen paritätisch teilen. Jedes Unternehmen hat darüber hinaus Anspruch auf Anteile aus dem möglichen Ertrag mit den Molekülen, die sie zu der Zusammenarbeit beitragen.
Als ein Ergebnis dieser Transaktion erwartet Lilly 2011 eine Verringerung des Ertrags je Aktie (EPS-Dilution) im Bereich von 0,45-0,50 US$, einschließlich einer Gebühr von circa 0,27 US$ je Aktie in Bezug auf die Einmalzahlung. Gesetzt den Fall, dass Linagliptin erfolgreich auf dem Markt eingeführt wird, erwartet Lilly eine zunehmend deutlich niedrigere EPS-Dilution in den Jahren 2012 und 2013, keine Verringerung bis hin zu einem leichten Wertzuwachs für 2014 und einen signifikanteren Wertzuwachs (EPS-Accretion) ab 2015. Die finanziellen Auswirkungen dieser Transaktion im Jahr 2011 werden sich in Lillys Finanzprognose für das Jahr 2011 spiegeln, die im Rahmen der Bekanntgabe der Finanzergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2010 am 27. Januar 2011 veröffentlicht wird.
Telefonkonferenz und Webcast von Lilly
Lilly wird heute um 16:00 h MEZ eine Telefonkonferenz mit Investoren und Medien veranstalten, um die Details der Vereinbarung zu erläutern. Investoren, Medien und die Öffentlichkeit können über den Link „Webcasts & Presentations“ auf der Website von Lilly (www.lilly.com) auf einen Live-Webcast der Telefonkonferenz zugreifen. Dieser Webcast der Telekonferenz steht bis zum 11. Februar 2011 zur Verfügung.
Pressekonferenz und Webcast von Boehringer Ingelheim
Boehringer Ingelheim wird heute um 13:30 h MEZ eine im Internet übertragene Pressekonferenz im Steigenberger Airport Hotel Frankfurt veranstalten, um die Details der Vereinbarung zu erläutern. Auf einen Live-Webcast der Pressekonferenz kann über folgenden Link zugegriffen werden: http://bit.ly/av-events . Der Webcast der Pressekonferenz steht bis zum 18. Januar 2011 zur Verfügung.
Diabetes
Circa 285 Millionen Erwachsene weltweit und über 24 Millionen Menschen in den USA leiden heute unter Diabetes,(1,2) davon 90 bis 95 Prozent an Typ 2 Diabetes. In den USA belaufen sich die direkten und indirekten Gesundheitskosten für Diabetes auf circa 174 Mrd. US$ jährlich.(3) Nach der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erreichen circa 60 Prozent der Menschen mit Diabetes unter ihrem derzeitigen Behandlungsschema nicht ihren Ziel-Blutzuckerspiegel.(4)
Über Boehringer Ingelheim
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20 führenden Pharmakonzernen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 142 verbundenen Unternehmen in 50 Ländern tätig und beschäftigt insgesamt mehr als 41.500 Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing neuer Produkte mit hohem therapeutischem Nutzen für die Human- und Tiermedizin. Weitere Informationen zu Boehringer Ingelheim erhalten Sie unter: www.boehringer-ingelheim.com.
Über Lilly
Eli Lilly and Company ist eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen und setzt auf Forschung und Innovation. Die Kernbereiche des Unternehmens sind Endokrinologie, Onkologie, Psychiatrie/Neurologie, Urologie, Kardiologie und Intensivmedizin. Seit mehr als 85 Jahren trägt Lilly zu entscheidenden Fortschritten im Bereich Diabetes bei. So konnte Lilly 1923 das erste kommerzielle Insulinpräparat auf den Markt bringen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse, die praktische Unterstützung während der Behandlung und die ständige Weiterentwicklung seiner breit gefächerten Produktpalette. Dank intensiver wissenschaftlicher Forschung gehören die meisten Lilly-Medikamente zu den führenden ihrer Klasse. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Indianapolis, USA, beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter in 143 Ländern weltweit. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.lillydiabetes.com
Diese Pressemitteilung enthält zukunftsorientierte Aussagen, die auf den derzeitigen Erwartungen von Lilly und Boehringer Ingelheim beruhen. Tatsächliche Ergebnisse können aufgrund zahlreicher Faktoren stark von solchen zukunftsorientierten Aussagen abweichen, die in dieser Pressemitteilung diskutiert werden. In der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung bestehen erhebliche Risiken und Unwägbarkeiten. Es kann keine Garantie übernommen werden, dass eines der Pipeline-Produkte (einschließlich aller in dieser Pressemitteilung genannten Wirkstoffe) die erforderliche behördliche Genehmigungen erhalten wird oder dass die Produkte im Falle einer Zulassung kommerziell erfolgreich sein werden. Desweiteren kann nicht garantiert werden, dass die Unternehmen die aus dieser Zusammenarbeit erwarteten finanziellen und kommerziellen Ergebnisse verwirklichen können. Andere Risikofaktoren, die Einfluss auf die Ergebnisse von Lilly haben könnten, werden ausführlicher in den jüngsten Dokumenten (10-K-Formular, 10-Q-Formular) beschrieben, die Lilly bei der U.S. Securities and Exchange Commission eingereicht hat.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
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Tel. +43-1-80105-2742
mailto: monika.primenz@boehringer-ingelheim.com
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mailto: ingeborg.homolka@boehringer-ingelheim.com
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Ansprechpartner: Mag. Inge Homolka
Tel.: 01/80105-2230
E-Mail: ingeborg.homolka@boehringer-ingelheim.com
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Quelle: pressetext.com/news/110111022/