Wien (pts/15.02.2011/14:30) – „Die Pharmaindustrie hat durch massive Preissenkungen im Jahr 2010 sowie zusätzliche freiwillige Solidarzahlungen gemeinsam mit dem pharmazeutischen Großhandel und den Apothekern mehr als 220 Millionen Euro an Kostendämpfungen bei den Arzneimittelausgaben der Krankenkassen geleistet“, erinnert Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber. Nur durch diese massiven Entlastungen konnten die Krankenkassen den heute kolportierten Überschuss von 278 Millionen Euro erreichen. Schon im Herbst 2009 hatte die Pharmig festgehalten, dass sich die Kassen bis 2013 mindestens 900 Millionen ersparen, ohne etwas dafür tun zu müssen, weil Patente auf Medikamente ablaufen.
Bemerkenswert ist für Huber einmal mehr das gravierende Auseinanderfallen von Prognosen und tatsächlicher Gebarung der Krankenkassen: Die Gebietskrankenkassen in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark hatten noch Mitte August 2010 mit einem Minus von zusammen 21 Millionen Euro gerechnet. Laut Pressemeldungen dieser GKKs kommt man nun auf einen Überschuss von rund 75 Millionen. Im August 2009 sahen die Prognosen des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger ein kumuliertes Minus von über 320 Millionen Euro für alle Krankenversicherungsträger voraus, nun werden es 278 Millionen Plus sein. „Um 600 Millionen daneben zu liegen, ist schon erstaunlich“, so Huber.
Ganz klar haben die geringen Medikamentenausgaben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, und nicht etwa interne Effizienzsteigerung der Kassen. Die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel gegenüber öffentlichen Apotheken stagnierten 2010 bei lediglich + 0,9 %. Die Kosten der Kassen für die Verwaltung der Versichertenbeiträge wurden Mitte November 2010 aber noch mit einer Steigerung von 4,6 % geplant.
Die Pharmawirtschaft unterstützt die Forderung von Gesundheitsminister Stöger, das erwirtschaftete Körberlgeld der Kassen für zusätzliche Leistungen für die Versicherten zu investieren. So sollte etwa der Zugang zu modernen Arzneimitteln verbessert werden, der in Österreich durch die restriktive und innovationsfeindliche Preispolitik des Hauptverbandes gefährdet ist. „Die Industriepreise für Arzneimittel liegen in Österreich pro Packung um annähernd 20 % unter dem europäischen Mittelwert. Das steht in keiner Relation zum Reichtum dieses Landes und den insgesamt sehr hohen Gesundheitsausgaben, insbesondere im Spitalswesen, die Österreich innerhalb der OECD an vierter Stelle zeigen.“
Aussender: Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ansprechpartner: Abteilung Kommunikation
Tel.: +43 (1) 40 60 290
E-Mail: kommunikation@pharmig.at
Website: www.pharmig.at
Quelle: pressetext.com/news/110215028