Lindau (pts012/01.06.2011/11:05) – Onna Rageth, eine junge Frau aus Domat/Ems, forscht an den Kreisläufen der Natur im neuartigen Bereich der Chrono-Psycho-Somatik. Dabei geht es um die regelmässig wiederkehrenden Ereignisse, die unseren Körper betreffen und in unmittelbarem Zusammenhang mit unseren persönlichen Charaktereigenschaften stehen.
Die eigentlich grosse Leidenschaft für die Natur und ihre Vorgänge begann bei Onna Rageth schon in der Kindheit. Als Tochter eines Forstingenieurs und einer Architektin wuchs sie in einem Umfeld von Naturbeobachtungen, Berechnungen, Erwägungen, exakter Planung und Konstruktion auf. Die Selbstverständlichkeit mit naturgegebenen Kreisläufen, Zyklen, Rhythmen und Perioden zu leben, begann Onna mehr und mehr zu faszinieren. Sie wollte wissen, warum und wie sich die Bäume vermehren, weshalb es Flut und Ebbe beziehungsweise Tag und Nacht gibt. Im Sommer 2010 schloss sie die Bündner Kantonsschule mit der Maturität ab. Während ihrer Schulzeit wählte sie als Schwerpunktfächer Psychologie/Pädagogik/Philosophie. Biologie wurde schliesslich ihr Ergänzungsfach.
Bäume, Holz und Mond
Der Titel ihrer 2009 fertiggestellten Matura-Arbeit lautet: „Bäume, Holz und Mond – Einfluss der Mondphasen auf das Trocknungsverhalten und die Wasseraufnahme junger Baumtriebe“. Bei diesem Projekt durfte die Gymnasiastin eine fachkundige Unterstützung von Prof. Ernst Zürcher in Anspruch nehmen. Während dreier Monate, November, Dezember, Januar 2008/ 2009, entnahm Onna Rageth vier Fichten und einer Trauerweide total 180 Jahrestriebe. Die Entnahmen fanden zwei Tage vor Vollmond, am Tag des Vollmonds und zwei Tage vor Neumond statt. Die Triebe wurden direkt mittels einer Präzisionswaage gewogen. Nach einmonatiger Trocknung in offenen Couverts wurde deren Gewicht erneut bestimmt. Mittels einfacher Subtraktion wurde der Wasserverlust errechnet.
In einem zweiten Versuch wurden die trockenen, unterdessen nadellosen Triebe während einer Woche gewässert, um so ihre Wasseraufnahme zu bestimmen. Alle ermittelten Werte wurden mit dem Statistikprogramm ausgewertet. Mitberücksichtigt wurden die Temperatur, die relative Luftfeuchtigkeit und das Wetter am Tag der Proben. Dabei konnte die Maturandin durch sorgfältige Feldforschung nachweisen, dass die Mondphasen bedeutenden Einfluss auf den Wasserhaushalt der untersuchten Triebe ausübten.
Auslandaufenthalt
Die beim Wettbewerb Schweizer Jugend forscht 2010 eingereichte Arbeit wurde mit 14 anderen mit dem Höchstprädikat „hervorragend“ ausgezeichnet. Zudem konnte Onna Rageth den Albrecht-von-Haller-Sonderpreis entgegennehmen. Dieser berechtigt zu einem Forschungsaufenthalt nach eigener Wahl im Ausland. Die junge Frau entschied sich für die Teilnahme an einem interessanten Projekt in Lindau. Dort besucht(e) sie neben der Vorbereitung für das Studium der Kunstpädagogik gleichzeitig die Malschule der Bündner Künstlerin Laila Capadrutt.
Chrono–Psycho–Somatik
Die von Felix Stoffel über Jahre erforschte Analyse-Methode namens Chrono-Psycho-Somatik CPS deckt neue Erkenntnisse und Möglichkeiten auf, die bei der Bewältigung der täglichen Anforderungen hilfreich sind. Verschleiss- und Erschöpfungszustände können vermieden werden. Man lernt, sich richtig abzugrenzen sowie die Dinge nicht übermässig kontrollieren zu wollen. Wir kennen in der Natur unzählige Prozesse, die in ständiger Bewegung sind und das in regelmässig wiederkehrenden Zeitabständen. Diese Zyklen sind zum Beispiel erfahrbar als Gezeiten (Ebbe und Flut), als Tagesverläufe (Tageshelligkeit und Nachtdunkelheit), als Jahreszeiten (Sommer und Winter), als Klimaperioden (Trocken- und Regenzeit), als Erholungsperioden (Schlaf- und Wachphasen) oder als physikalische Vorgänge (Sog und Druck).
Sinnesorgane als Taktgeber
Jeder Mensch verfügt über ein vielschichtiges, individuell getaktetes Schwingungsmuster. Dies zeigt sich in Form komplexer Abläufe, die einem zu Lebzeiten nie versiegenden Kreislauf entsprechen. Dieser beginnt zunächst mit der Wahrnehmung über die sechs Sinne: Gleichgewichtssinn, Gefühls(tast)sinn, Geschmacksinn, Geruchssinn, Gesicht(seh)sinn und Gehörsinn. Die Sinnesorgane sind durch Nerven mit dem Zentralnervensystem verknüpft. Alles, was über die Sinnesorgane von aussen unbewusst eintrifft, gelangt nach einer Individuell-selektiven Speicherung ins Grosshirn und dann ins Bewusstsein. Ein solcher Kreislauf ist rhythmisch organisiert und bildet demnach in sich einen individuellen Taktgeber. Solche Verläufe lassen sich systematisch erfassen und in Wellenform grafisch darstellen. Misst man die jeweiligen Veränderungen regelmässig, zeichnen sich präzise Erkenntnisse für diejenigen Handlungsbereiche auf, die für das menschliche Leben entscheidend sind. Dadurch wird bei einem selber eine bewusste Innenschau, die stets psychosomatische Prozesse umfasst, überhaupt erst möglich.
Während der letzten Monate sammelte Onna Rageth regelmässig und gezielt Daten von zehn Probanden. Es handelt sich um Tabellentests, die auch online ausgefüllt werden können. Es geht dabei um ein in sich geschlossenes System einfacher Begriffe wie etwa lieblich, blumig, betörend, ätzend, würzig, die von den Testpersonen nach Gutdünken ausgewählt und angekreuzt werden.
Faszination des Forschens
Die Erkenntnis, dass mit einer Tabellenanalyse das Wesenhafte eines Menschen analysiert werden kann, mag beinahe unfassbar oder überwältigend erscheinen. Onna Rageth sagt dazu: „Ich habe gelernt, betreffende Tabellen auszuwerten. Kennt man die Hintergründe der chronobiologischen und psychosomatischen Gesetzmässigkeiten, dann wird die Sache nachvollziehbar. Der Unterschied vom digitalen Zeitalter zu vergangenen Epochen liegt darin, dass früher zeitlose Erkenntnisse manchmal ohne viel nüchterne Wissenschaft dargestellt und eingesetzt wurden, während diese heute mit Regeln, Statistiken, Physik und Mathematik versehen zu einer objektiven Beweisführung gelangen. Bestätigt wird dadurch letztlich das uralte Wissen der Menschheit.“
Für ein Berufsfeld, das mit Menschen zu tun hat, möchte sich Onna Rageth, geb. am 11. September 1991, vielseitig ausbilden, indem sie Zusammenhänge begreifen lernt. Mit Ahnungen und Vermutungen gibt sie sich nicht zufrieden. Sie arbeitet für ein übergeordnetes Projekt, nicht zur eigenen Erbauung, sondern zugunsten ihrer Mitmenschen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Zukunft der Chrono-Psycho-Somatik. Die junge Frau verspürt den Drang, mit Hingabe an etwas zu wirken, das der Menschheit dienen kann.
Artikel ist erschienen im Magazin Terra Grischuna 03/2011
- Verlag: Terra Grischuna Verlag
- Autorin: Elisabeth Bardill ist Journalistin – Sie lebt in Tenna. elbatenna@bluewin.ch
- Fotos: Elisabeth Bardill: Seite 63 unten Yannick Andrea: übrige Bilder
- Quellen: CPS von Felix Stoffel – Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Onna Rageth
Aussender: ZEITRAUM
Ansprechpartner: Sandra Zellweger, MSc Informationsanalytikerin
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Website: www.analysezentrum.com
Quelle: www.pressetext.com/news/20110601012
Fotos: www.pressetext.com/news/media/20110601012