Wien (pts014/09.06.2011/10:45) – „Die Aussagen der Ärztekammer Wien zur unlängst durchgeführten Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Mobilfunk in Gruppe 2B tragen nicht zur sachlichen Information bei“, erklärte heute Mag. Maximilian Maier, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation. „Ganz im Gegenteil, sie tragen zur Verunsicherung bei!“
„2B bedeutet, dass aufgrund ungenügender bzw. begrenzter Hinweise Kanzerogenität möglich ist – also nicht ausgeschlossen werden kann. Die Ärztekammer Wien stellt auf dieser Basis Forderungen in den Raum, die entweder rein polemisch sind oder bereits erfüllt werden!“
Unseriöser Vergleich statt fundierte Information
Besonders eklatant sei der immer wiederkehrende Vergleich der Ärztekammer Wien von Mobilfunkstrahlung mit Asbest und Tabak. Maier dazu: „Tabak und Asbest sind in der Gruppe 1 klassifiziert, also klar kanzerogen. Mobilfunk befindet sich aber weder in der Gruppe 1, noch in 2A (= „wahrscheinlich kanzerogen“) sondern in 2B. Die Ärztekammer Wien versucht einen unzulässigen Zusammenhang durch Vermischung der Gruppen herzustellen und verunsichert damit die Bevölkerung!“
FMK fordert von der Wiener Ärztekammer verantwortungsvollen Umgang mit Informationen
„Wir sind der Auffassung, dass die Öffentlichkeit korrekt und nicht tendenziös informiert werden soll, dabei ist es von hoher Bedeutung, dass die meist in Englisch verfassten Texte der WHO und anderer Organisationen korrekt und nicht nach Auslegung übersetzt werden“, so Maier.
„Wir fordern deshalb von der Ärztekammer Wien einen verantwortungsvolleren Umgang mit einem derart wichtigen Thema!“
Service: Direkte Stellungnahmen
Selbstverständlich bezieht das FMK (**) auch zu den 10 Forderungen direkt Stellung:
1. Werbeverbot mit Zielgruppe Kinder
** In der Werbung werden Jugendliche, jedoch nicht Kinder unter 10 Jahren angesprochen. Die Mobilfunkbetreiber nehmen ihre Verantwortung gegenüber den jüngsten Nutzern im Rahmen der Informationskampagne Handy-Kinder-Kodex (www.handykinderkodex.at) wahr. 66% aller Eltern (Gallup-Umfrage, Stand Mai 2011) befürworten den Handybesitz von Kindern. Als Begründung wurde Sicherheit und Erreichbarkeit angegeben.
2. Kennzeichnung des SAR-Wertes und Hinweis auf die „10 medizinischen Handy-Regeln“ im Verkauf.
** Der SAR-Wert ist in den Bedienungsanleitungen zu finden, eine aktuelle Liste bietet das FMK schon seit Langem unter www.fmk.at/SAR an.
3. Schulung von Lehrern über das Gesundheitsrisiko Mobilfunk
** Das FMK stellt seit einigen Wochen Österreichs Schulen Unterrichtsmaterial zum Thema Mobilfunk unter www.lehrer.at/allzeitbereit zur Verfügung.
4. Attraktivität von Festnetz erhöhen:
a. Flaterate beim Festnetz,
b. Keine Flateratetarife mehr bei Mobilfunk.
** Kommunikation ist ein menschliches Grundbedürfnis. Mit der aktuellen Tarifstruktur konnten in den letzten fünf Jahren die Kosten für Telekommunikation pro Haushalt im Schnitt um ein Drittel gesenkt werden. Der gesamte Warenkorb entwickelte sich hingegen um rund plus 15 % (Quelle: Statistik Austria)
5. Festnetztelefonieren muss billiger sein als am Handy zu telefonieren (Festnetz zu Handy-Tarifen gestalten).
** Siehe Reaktion auf Forderung 4)
6. Warnungen vor mobilem Internet – insbesondere aufgrund der hohen Dauerbelastung von Körperteilen, bei denen die Wirkungen noch nicht untersucht wurden.
** Wir gehen davon aus, dass die Klassifizierung 2B der WHO für sämtliche Körpertele gilt.
7. Implementierung von Unbedenklichkeitsprüfungen noch vor Einführung neuer Technologien, da schädliche Auswirkungen von Stoffen wie Asbest, Nikotin oder PCB erst Jahrzehnte nach ihrer Einführung zutage getreten sind; daher Risikovorsorge in der Politik bis zur weiteren Klärung durch die Forschung.
** Das FMK weist darauf hin, dass „Mobilfunk“ schon seit den späten 1970er Jahren mit der Einführung des B-Netzes besteht. Funktechnologien werden schon seit über 100 Jahren angewandt.
8. Einführung des so genannten „ALARA-Prinzips“ (as low as reasonably achievable) bei Mobiltelefonen, DECT(digital enhanced cordless telecommunications) und WLAN.
** Das Prinzip wird schon seit Einführung der ersten GSM-Netze in den 1990ern angewandt: Mit der automatischen Sendeleistungssteuerung sendet sowohl Station als auch Handy mit der geringsten notwendigen Leistung, die beim Handy zwischen 0,02 und 2 Watt liegt. Selbst die „höchste“ Leistung reicht nur knapp um ein Glühlämpchen einer Taschenlampe zum Leuchten zu bringen.
9. Schaffung einer Reserve für spätere Schadenersatzforderungen.
**Siehe Reaktion auf Forderung 7)
10. Förderung einer von der Industrie unbeeinflussten Forschung:
a. 10 Prozent des Marketingbugets für Forschung und Aufklärung,
b. Verteilung durch eine unabhängige Stelle.
**Das FMK vermisst einen Vorschlag, wer diese Stelle sein soll.
Aussender: Forum Mobilkommunikation
Ansprechpartner: Gregor Wagner
E-Mail: wagner@fmk.at
Tel.: 01/58839-15
Website: www.fmk.at
Quelle: www.pressetext.com/news/20110609014