Marvel und DC Superhelden: Haben wir sie irgendwann satt?

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In einem aktuellen Interview sagte der legendäre Regisseur von Filmen wie Raging Bull und Godfellas, Martin Scorsese, dass Marvel Filme „kein Kino wären“. Kurz darauf erhielt er viel Kritik. Da die Filme sehr beliebt sind, können Fans in Zeiten von Social Media sehr beschützend sein. Allerdings war Scorsese davon nicht beeindruckt und gab letzte Woche der New York Times ein weiteres Interview, in dem er seine Aussage, aktuelle Superheldenfilme wären keine „echten“ Filme, noch einmal bekräftigte. Scorsese meinte sogar, diese würden das Kino, wie wir es kennen, zerstören. Was bedeuten Superhelden für die Entertainment-Branche?

Regisseur ist besorgt um die Experimentierfreudigkeit

Wenn man allerdings die Kommentare des Regisseurs genauer analysiert, sieht man ein spezifischeres Argument. Es geht nicht darum, dass Scorsese wütend auf Leute ist, die Iron Man und Batman im Kino sehen wollen. Seine Bedenken liegen in der Art, wie die Filmstudios die Filme produzieren. Im heutigen Kino wird die Handlung, die Charaktere und alles andere vor Release getestet. In Scorseses eigenen Worten werden Filme erst veröffentlicht, wenn sie „für den Konsum geeignet sind“.

Damit meint Scorsese, dass die Filmstudios keine Experimente mehr erlauben. Natürlich gibt es unglaubliche Spezialeffekte in Filmen wie The Avengers und Justice League und es gibt einige Experimente in Sachen Visualisierung. Aber würden die großen Studios heutzutage einen Film wie das Meisterwerk Taxi Driver von 1976 erlauben, der von einem jungen Scorsese kreiert wurde? Dies ist schwierig zu sagen, allerdings denkt Scorsese, dass die Antwort „Nein“ sein würde.

Joker ist ein dunkler Film in jeder Hinsicht

Natürlich haben Fans von Superheldenfilmen darauf eine Antwort: Den neuen Joker Film von Todd Phillips würde man nicht als Superheldenfilm bezeichnen, obwohl er auf einem der wichtigsten Charaktere des Batman-Kanons basiert. Ironischerweise, wenn man Scorseses Kommentare hört, fühlt sich der Joker Film wie Taxi Driver an und wie ein anderer Film von Scorsese – The King of Comedy.

Die Entertainment-Branche verändert sich ständig

Natürlich können wir aus einer kulturellen Perspektive argumentieren, dass es zu viele von diesen Filmen gibt. Wenn wir uns als Beispiel die DC Comics anschauen, sehen wir, dass über 40 große Filme veröffentlicht wurden und noch viele kommen werden. Man sollte auch bedenken, dass diese Filme von anderen Arten der Unterhaltung unterstützt werden. Es gibt viele TV Serien, Spielzeuge, Comics, Bücher und sogar beliebte online Spielautomaten, die auf den DC Comics basieren. Es gibt sogar extra Browserspiele, die auf Comics basieren. Allerdings würde es all diese Dinge nicht geben, wenn es keine Nachfrage dafür gäbe. Allerdings können wir argumentieren, dass diese Nachfrage künstlich durch Werbung und Marketing erzeugt wird.

Es ist also ein Abwiegen: Die Leute wollen diese Figuren wohl auch sehen. Und wenn Nachfrage da ist, dann ist auch das Angebot da!

Fazit

Kommentare wie die von Scorsese werden den Erfolg der Superheldenfilme nicht aufhalten. In den nächsten Jahren werden wir die Fortsetzungen der Marvel und DC Universen sehen und sogar Reboots wie das neue Blade Franchise mit Mahershala Ali in der Hauptrolle. Scorsese hat vielleicht recht, allerdings werden es die Zuschauer sein, die entscheiden, ob sie genug von Superhelden haben, die gegen das Verbrechen kämpfen.

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