Das Kölsch ist ein sehr beliebtes Bier, das nicht nur süffig und leicht ist, sondern sogar ein Pendant aus Amerika hat – nämlich das American Pale Ale. Das Bier aus der rheinländischen Stadt steht für die authentisch-kölsche Wirtshaus-Atmosphäre und hat sogar eine eigene Konvention, an die sich die Brauereien halten müssen. Das Kölsch ist also in seinem Ursprung und seiner Herstellung sehr einzigartig. So muss es zum Beispiel in Köln oder der nahen Umgebung gebraut werden, ansonsten ist es kein Kölsch.
Kölsch – das helle, obergärige Bier
Das Kölsch – ein aus der rheinländischen Stadt Köln kommendes Bier, das als deutsches Pendant zum englischen Pale Ale gilt. Ein Bier, das nur so vor historischer Geschichte strotzt und weltweit bekannt ist. Das Kölsch ist ein obergäriges, strohblondes Bier, das am Besten frisch von der Bierzapfanlage getrunken wird.
Anders als die anderen deutschen Biersorten – wie das Märzen oder das Pils – wird das Kölsch aus einer obergärigen Hefe gebraut. Die Farbe der deutschen Biersorte liegt im hellen, gold-gelben Bereich und ist filtriert. Durch das Filtrieren werden die restlichen Hefezellen und Trübungsstoffe aus dem Bier entfernt. Das Kölsch hat eine durchschnittliche Stammwürze von 11,3% und einen durchschnittlichen Alkoholgehalt von 4,8%.
Beschreiben könnte man das Kölsch als ein leichtes Bier, das gut zu trinken ist. Im Gegensatz zu sehr auffallenden Biersorten wie dem Weißbier, hat das Kölsch einen eher unauffälligen geschmacklichen Charakter, das durstlöschend und süffig ist – was auch das Ziel des Biers ist. Das sieht man auch daran, dass das Kölsch für gewöhnlich in einer „Kölner Stange“ – auch „Kölschstange“ genannt – serviert wird. Dies ist ein zylindrisches Glas mit einer Füllmenge von 0,2 Liter, was im Vergleich zu anderen Biergläsern eher klein ist. Dies ist nicht willkürlich gewählt sondern soll dadurch garantieren, dass das Bier schnell getrunken wird und dadurch immer frisch bleibt.
Die historische Entwicklung des Kölsch
Erstmals wurde das Kölsch, so wie man es heute kennt, in der Brauerei „Sünner“ im Jahr 1906 hergestellt. Beworben wurde das helle, obergärige Bier als Kölsch jedoch erst nach dem ersten Weltkrieg im Jahr 1918. Durch den zweiten Weltkrieg wurde auch der Bierkonsum unter Zensur gestellt, weshalb es 1946 nur mehr zwei Brauereien in Köln gab. Ab 1960 blühte die Herstellung des Kölsch wieder auf. In diesem Jahr wurden ca. 500.000 Hektoliter des Bieres in Köln gebraut.
Eine weitere einschneidende, historische Entwicklung des Kölsch ist, dass seit 1980, so bestätigt das Oberlandesgericht in Köln, das Bier nur in Köln und in der näheren Umgebung hergestellt werden darf. Seit dem Jahr 1986 gibt es zudem auch eine „Kölsch-Konvention“, die von den damaligen Brauereien unterzeichnet wurden und insgesamt 16 Paragraphen zur Herstellung des Kölsch beinhaltet. Außerdem darf das Bier laut der Konvention nur in einer Kölner Stange – dem wie zuvor erwähnten typischen Glas des Kölsch – serviert werden.
American Pale Ale – das englische Pendant zum Kölsch
Das Ale ist ein fermentiertes, aus gemälzter Gerste bestehendes Getränk, das aus Großbritannien kommt und dort auch als Synonym für Bier verwendet wird. Als American Pale Ale versteht man eine Art von Pale Ale, dass in den 1980er Jahren in Folge der Craft Beer Bewegung in den USA entstand. Auch diese Biersorte ist, ähnlich wie das Kölsch, sehr leicht und hat durchschnittliche einen Alkoholgehalt von 5%. Dieses Ale ist ebenfalls ein helles Bier, obergärig und besteht für gewöhnlich aus den amerikanischen Cascade-Hopfen. Diese spezielle Hopfensorte hat ein deutliches Zitrusaroma.
Der Unterschied zum englischen Pale Ale liegt in den verschiedenen Hopfensorten. So kommen im amerikanischen Pale Ale vor allem fruchtige Sorten vor. Im Gegensatz zum Deutschen Pendant, dem Kölsch, das unter sehr strengen Regeln gebraut wird, hat das amerikanische Pale Ale einen viel größeren, kreativen Spielraum in der Herstellung. Zum Beispiel werden neben den Zitrusaromen auch Grapefruit-Aromen das Brauen des Bieres verwendet.
Neuester Trend – „Cologne Pale Ale“
Das Kölsch ist eines jener Biere, die sehr klassisch sind und keinesfalls auf Veränderung setzen. So gibt es, wie bereits erwähnt, eine eigene Konvention, in der genau steht, was ein Kölsch ausmacht. Doch seit kurzem hat die Kölner Gaffel-Brauerei ein neues, einzigartiges Bier entwickelt – nämlich das Cologne Pale Ale. Dieses Bier ist ein helles, naturtrübes und obergäriges Bier – ähnlich dem Kölsch – und wird nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut. Das Cologne Pale Ale setzt auf den Einsatz von Aromastoffen, die auf den „Tullamore D.E.W Original Whiskey“ abgestimmt sind.
Durch den Mix aus dem Hopfen, der Gerste und dem Whiskey werden im Bier fruchtige Aromen ähnlich einer Apfelblüte, Limette und Grapefruit ausgesetzt. Der verwendete Whiskey wiederum bringt Vanille- und Marzipan-Aromen zum Vorschein, die in Kombination mit den fruchtigen Noten zu einem runden Geschmackserlebnis werden.
Fazit
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Kölsch ein Bier ist, dass seinen Wurzeln treu bleibt – und das schon ziemlich lange. Ein Bier, das rein in dem Kölner Bereich und der näheren Umgebung gebraut werden darf und sogar ein eigenes Glas – die Kölner Stange – hat, aus dem es getrunken werden soll. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Kölsch ein englisches Pendant hat. Das American Pale Ale ist dem rheinländischen Bier sehr ähnlich in seiner Beschaffenheit, doch bei weitem nicht so streng in der Herstellung. Im Gegenteil wird hier sehr auf Kreativität beim Brauen gesetzt und gerne auch Zitrusaromen verwendet. Beide Biere sind aber auf jeden Fall eine Verkostung wert, ob im privaten Umfeld oder als Brauereiführung als ein Teamevent.