Berlin/Wien/Zürich (pts023/07.09.2011/13:45) – Extra-Blatt, das Magazin für Politik und Zeitgeschehen, fordert in seiner aktuellen Ausgabe den Ausgleich zwischen Europa und den USA. Doch Mahnungen, aus dem Scheitern in der Vergangenheit zu lernen, haben wenig Aussicht, auf geneigte Ohren zu treffen. So wird es wahrscheinlich auch der 13. Ausgabe vom Extra-Blatt ergehen www.forumfilm.de , die gerade in Hamburg herausgekommen ist. Die Tatsache nämlich, dass die Erwägungen, Vorstellungen und Pläne der deutschen Führungsschicht vor 1914, das Heft in Europa so oder so in die Hand zu nehmen, zum großen Clash mit der kommenden Weltmacht Amerika führte, ist so brennend aktuell, dass diese Mahnung nicht gehört werden wird.
Denn ein vereintes Europa wird automatisch, in any case, dank Finanz- und Wirtschaftspotential, zum natürlichen Konkurrenten der gegenwärtigen Weltmacht USA. Diese Entwicklung wurde just in dem Moment virulent, als sich Washington gerade mühsam mit dem Aufstieg Chinas familiär machte (1986, Paul Kennedy, Der Abstieg der großen Mächte). Es stellt eine der großen Verfehlungen deutscher Politik in Gegenwart und Vergangenheit dar (nur der Ablehnung des „englischen Bündnisses“, im Jahre 1901vergleichbar), erwartet zu haben, Deutschland könne geradezu lautlos, und hinter Europa versteckt, mit den USA um die Position einer „Weltmacht“ konkurrieren.